EINSICHTEN - Das Forschungsmagazin
Neueste Erkenntnisse, aktuelle Debatten – EINSICHTEN berichtet über Forschung an der LMU. Aktuell mit dem Schwerpunkt: „Echt jetzt“. Verschwimmt die Grenze zwischen natürlich und künstlich immer mehr?
Informatiker Nicola Lercari macht mit digitalen Technologien Verborgenes sichtbar – von der Maya-Stadt im Urwald bis zur antiken Siedlung in Sizilien.
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Die Zukunftsfrage: Das große EINSICHTEN-Interview
In jeder Ausgabe unseres Forschungsmagazins sprechen wir mit Expertinnen und Experten der LMU über wichtige Fragen unserer Zeit.
Die Zahl
Wackelnde Erdachse
Infektiöser Katzensprung
EINSICHTEN. Das Archiv
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- Einsichten 2 / 2021 (PDF, 3.086 KB)
- Einsichten 1 / 2021 (PDF, 5.327 KB)
- Einsichten 2020 (PDF, 2.746 KB)
- Einsichten 2 / 2019 (PDF, 2.634 KB)
- Einsichten 1 / 2019 (PDF, 2.959 KB)
- Einsichten 2 / 2018 (PDF, 2.879 KB)
- Einsichten 1 / 2018 (PDF, 3.221 KB)
- Einsichten 2 /2017 (PDF, 4.976 KB)
- Einsichten 1 / 2017 (PDF, 3.353 KB)
- Einsichten 2 / 2016 (PDF, 3.198 KB)
- Einsichten 1 / 2016 (PDF, 3.442 KB)
- Einsichten 2 / 2015 (PDF, 3.815 KB)
- Einsichten 1 / 2015 (PDF, 5.858 KB)
Die Zukunftsfrage: Das große EINSICHTEN-Interview
In jeder Ausgabe unseres Forschungsmagazins sprechen wir mit Expertinnen und Experten der LMU über wichtige Fragen unserer Zeit.
2023
Pflanzen im planetaren Stresstest
Der globale Wandel bringt die Erde an ihre Belastungsgrenze. Geographin Marianela Fader und der Biologe Dario Leister diskutieren, wie sich Natur und Landwirtschaft an veränderte Lebensräume anpassen oder anpassen lassen. Mehr erfahren
2023
„Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz“
LMU-Informatiker Dieter Kranzlmüller, Leiter des Leibniz-Rechenzentrums, über Cybersicherheit in Zeiten der ersten Quantencomputer. Mehr erfahren
2022
Mehr als eine Frage der Herkunft
Wie sollen ethnologische Museen von der Welt erzählen? Ein Gespräch mit Provenienzforscherin Antoinette Maget Dominicé, Ethnologe Philipp Schorch und Museumsdirektorin Uta Werlich vor dem Hintergrund der Rückgabedebatte um die Benin-Bronzen. Mehr erfahren
2021
Erben der Erinnerung
Wie kann man von dem Grauen erzählen? Ein Gespräch über die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und die Bedeutung der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Mehr erfahren
2021
Molekulare Küche
Vom Ursprung des Lebens: Nach welchem Rezept wurde die Ursuppe gekocht? Die Chemiker Thomas Carell und Oliver Trapp und der Biophysiker Dieter Braun über die Vorgeschichte der Evolution, die Milliarden Jahre später auch den Menschen hervorbringt. Mehr erfahren
SCHWERPUNKT: Ruf der Wildnis - Was die Natur von uns verlangt
Lange Zeit der Zähmung
Die Geschichte der Domestikation: Es war ein weiter Weg von den wilden Vorfahren bis zu den uns vertrauten Nutztieren. Der Paläoanatom Joris Peters untersucht die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Tier.
Lange Zeit in seiner Geschichte war der Mensch allein unterwegs. Kein Hund, keine Katze, kein Hamster und auch kein Fisch im Aquarium begleiteten ihn. Und in seiner Nähe befanden sich auch keine Ställe und Weiden mit Rindern, Schweinen, Schafen oder Hühnern. Warum aber begann eigentlich die inzwischen Jahrtausende lange Beziehung von Mensch und Tier, die manchmal von tiefer Innigkeit geprägt ist, oft aber auch von kühler, rein wirtschaftlich ausgerichteter Nutzenbetrachtung? Hat der Homo sapiens eines Tages einfach beschlossen, den Kreaturen die Wildheit auszutreiben?
Letzteres kann die Forschung heute mit einem klaren Nein beantworten. „Man kann mit einiger Berechtigung die Frage stellen, wer hier eigentlich wen gezähmt hat“, sagt Joris Peters, LMU-Professor für Paläoanatomie an der Tierärztlichen Fakultät. „Die Domestikation war außerdem ein langer Prozess, der je nach Tierart recht unterschiedlich ablief.“
Kindheit im Dschungel
Entwickeln Kinder, die im Regenwald aufwachsen, ein anderes Konzept von der Natur als westliche Stadtkinder? Anthropologin Francesca Mezzenzana erforscht, welche Folgen das hat.
Grün, grün, grün, so weit das Auge reicht. Bäume, Büsche, Lianen in vielfältigen Schattierungen, dazwischen bunte Tupfen von Blüten und riesigen Schmetterlingen. Der Regenwald im Amazonas-Gebiet Ecuadors gilt als eine der artenreichsten Regionen der Welt: unzählige Vogelarten, vom kleinsten Kolibri bis zu den mächtigen Harpyien, einer der größten Greifvogelarten der Welt, beeindruckende Säugetiere wie Jaguare, Affen, Faultiere, Tapire, Gürteltiere und Seekühe, aber auch Reptilien wie Kaimane oder riesige Anacondas.
Doch es ist nicht das Naturschauspiel, das Francesca Mezzenzana immer wieder in die Urwälder Ecuadors zieht. Es sind die Menschen, die dort zum Teil weit abgelegen inmitten des unendlichen Grüns leben. Sie ist Anthropologin und reist bereits seit 2011, also seit ihrer Zeit als Doktorandin an der London School of Economics and Political Science, immer wieder in das Amazonas-Gebiet. Dort lebt sie dann bei Freunden und deren Familien aus dem Volk der Runa – mal in eher stadtnaher Umgebung, mal weit abgeschieden im Dschungel. Sie erforscht, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen und sich als Individuen in ihrer Gemeinschaft entwickeln.
Ruf der Wildnis
Was die Natur von uns verlangt
Es ist eine Zeit rasanter Veränderungen, eine Welt, in der sich die Koordinaten dramatisch verschieben. Viel ist deshalb die Rede vom Verlust der Gewissheiten. Als Quelle der Verunsicherung trägt dazu auch die zunehmende Undurchdringlichkeit der digitalen Welt bei. Sie schürt das Misstrauen in die Zeugnisse der Wirklichkeit. Welche Texte können wir noch für bare Münze nehmen? Welchen Bildern können wir noch trauen? Vielleicht hat auch unser Titelbild Sie irritiert. Irgendetwas stimmt mit diesem Bonsai nicht. Tatsächlich hat eine Künstliche Intelligenz das Bild generiert, blitzschnell einen Ersatz geschaffen, der nur auf den ersten Blick der Natur gleicht.
Womöglich war es schon immer eine grobe Vereinfachung, natürlich und künstlich als klare Gegensätze zu begreifen. Und sie mit Bedeutung aufzuladen, als Synonyme von echt und falsch. Davon erzählt die aktuelle Einsichten-Ausgabe: LMU-Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Disziplinen arbeiten sozusagen im Übergangsbereich zwischen Natürlichem und Künstlichem. Ihre Arbeiten zeigen, wie sich Grenzen verschieben – und was wir damit gewinnen können.