Baumpatenschaft

Als Zeichen der Dankbarkeit und Nachhaltigkeit vergibt die LMU an alle Fördernde des Deutschlandstipendiums eine LMU-Baumpatenschaft. Durch die großzügige Förderung und Unterstützung der Studierenden, verbunden mit der Pflanzung eines jungen Baumes, wird das Deutschlandstipendium an der LMU nun in doppelter Hinsicht zu einem nachhaltigen Projekt und setzt ein Zeichen für die Zukunft.

LMU Baumpatenschaft im Rahmen des Deutschlandstipendiums

Das Deutschlandstipendium ist eine einmalige Zukunftschance für junge Menschen. Daher braucht es für die Förderer auch ein einmaliges Geschenk. Als Zeichen der Dankbarkeit und Nachhaltigkeit vergibt die LMU deshalb seit 2023 Baumpatenschaften im LMU-Wald – inklusive Urkunde und Plakette. Denn so wie das Bäumchen eine Investition in die Zukunft ist, ist es die Unterstützung des Deutschlandstipendiums auch. Gepflanzt werden die Setzlinge von den Förderern beziehungsweise Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst. LMU-Forstwirt Christoph Dimke machte dabei dieses Jahr den Wald wieder zum Veranstaltungsraum.

Waldbesuch 2024

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Es ist noch früh am Morgen. Die Luft im LMU-Wald bei Landshut ist kalt, aber klar. Es riecht nach frischen Blättern und jahrhundertealtem Holz. Die rund zwei Dutzend Mitglieder der Exkursion genießen bedächtig die Ruhe, die nur ab und zu von Vogelgezwitscher unterbrochen wird. Plötzlich blitzen die ersten wärmende Sonnenstrahlen zwischen den Ästen und Zweigen hervor und färben alles in ein helles Grün. „Wow“, ruft eine Teilnehmerin beeindruckt. Anschließend wird mit geschlossenen Augen an Zweigen gefühlt und an Sägespänen gerochen. Sehen, hören, fühlen, riechen. Was sich anhört wie eine Meditationsstunde, ist die Baumpflanzaktion des Deutschlandstipendiums an der LMU.

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„Wir wollen uns mit diesem Waldbesuch für Ihr finanzielles Engagement bedanken“, erklärt Professor Oliver Jahraus, Vizepräsident für den Bereich Studium an der LMU, den anwesenden Förderenden. Das ist aber natürlich noch nicht alles. „Wir wollten Ihnen etwas schenken, was Ihnen sonst keiner schenken kann“, fährt er fort. „Eine Baumpatenschaft im LMU-Wald.“ Das geht, weil die LMU nicht nur eine staatliche Universität ist, sondern auch eine Körperschaft. Dadurch ist sie zusätzlich Waldbesitzerin. Dokumentiert wird die Pflanzung mit einer Urkunde und einem kleinen Schild – zunächst an einem Holzpfahl, später am eigenen Baum.

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Ein Setzling ist eine Investition in die Zukunft – genauso wie das Deutschlandstipendium

Das Geschenk passt in zweifacher Hinsicht hervorragend zum Deutschlandstipendium. Zum einen diente der Holzverkauf aus dem von Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (1417 - 1479) gestifteten Wald dazu, die Gehälter der damaligen Professoren zu finanzieren. Zum anderen symbolisiert wohl nichts besser als das kleine Pflänzchen, das erst in vielen Jahren zu einem kräftigen Baum heranwachsen wird, dass Pflanzen eine Investition in die Zukunft ist. „Genauso wie Ihre Investition in die Stipendiatinnen und Stipendiaten“, betont Jahraus.

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Nach einer deftigen Brotzeit in der Forsthütte wandert die Gruppe unter der Führung von Christoph Dimke von der Forstverwaltung des Universitätsforstbetriebs der LMU in Richtung des zu bepflanzenden Areals. Ihm ist es sichtlich eine Freude, die Gruppe wie bereits im letzten Jahr durch den Wald zu führen. Dabei ergeben sich auch viele Gespräche zwischen den Förderern sowie den Stipendiatinnen und Stipendiaten. „Bei unserem zweiten Besuch kann man schon fast von einer Tradition sprechen“, sagt Jahraus augenzwinkernd. Zum Glück ist der Boden weitgehend fest, tiefe Reifenspuren von Waldfahrzeugen im Schlamm zeugen noch von den Regenfällen in den vergangenen Tagen.

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„Walk & Talk im Wald – das sollte es als Podcast geben“

Dimke könne zu jedem Baum etwas erzählen, wie eine Teilnehmerin auf der sogenannten Hochstraße, dem höchsten Punkt des Waldes, beeindruckt bemerkt. „Walk & Talk“ nennt er das. „Das sollte es als Podcast geben“, meint eine andere und lacht. Dimke erklärt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel über das Ökosystem Wald, wie wichtig es für uns Menschen ist und wie filigran eine nachhaltige Waldplanung sein muss. Auch die Jagd kommt zur Sprache, denn vor kurzem ist ein riesiger Eber im Wald aufgetaucht. Jagderlaubnisse werden allerdings nur sehr restriktiv vergeben.

Nach insgesamt zwei Stunden Wanderung erreicht die Gruppe eine Stelle im Wald, an der in der Vergangenheit ein Sturm eine Schneise der Verwüstung hinterlassen hat. Die Teilnehmenden schnappen sich Handschuhe und Spaten und legen los. „Sie haben freie Platzwahl, es soll nicht aussehen wie ein Soldatenfriedhof“, ruft Dimke ihnen zu. „No rules, no limits.“ Er grinst. Zur Auswahl stehen Eiche, Buche, Küstentanne, Weißtanne, Lärche oder Douglasie. Jede Baumart hat unterschiedliche Eigenschaften. Wie der Wald der Zukunft aussieht: „Die Mischung macht’s“, erläutert Dimke.

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Etwas tun, was auch nach dem Tod noch Bestand hat

Um möglichst tief in die Erde zu kommen, stellen sich alle mit vollem Körpereinsatz auf die Spaten und rütteln sich in den lehmigen Boden. Anschließend wird der Setzling vorsichtig in die Erde gesteckt und das Loch mit zerkrümelter Erde aufgefüllt. Zum Abschluss sind 80 Bäumchen eingepflanzt. Jetzt müssen sie gut behütet werden, um wachsen und gedeihen zu können. Dann wird sich zeigen, wohin sie sich entwickeln. Wie bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums. Doch nicht nur deswegen ist Jahraus zum Abschluss bewegt. „Die Bäume“, sagt er, „die wir heute gepflanzt haben, werden noch stehen, wenn keiner mehr von uns steht.“


Rückblick: Verleihung der Deutschlandstipendien 2023

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Besondere Veranstaltungen als Zeichen des Danks und der Wertschätzung für zivilgesellschaftliches Engagement

Das Deutschlandstipendium an der LMU entführt Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie deren Fördernde regelmäßig an besondere Orte. Letztes Jahr fand zum Beispiel die Verleihung der Deutschlandstipendien im Geburtshaus von einem ehemaligen LMU-Studenten statt: König Ludwig II. Er kam 1845 auf Schloss Nymphenburg zur Welt.

In den Corona-Jahren ging es unter anderem zum Schokoladentasting nach Südamerika – zumindest virtuell. In den Jahren davor wurden die Urkunden zum Beispiel im Münchener Prinzregententheater oder im Museum für Ägyptische Kunst überreicht. „Wir wollen damit unseren Dank und unsere Wertschätzung für das zivilgesellschaftliche Engagement ausdrücken“, unterstreicht Jahraus.

Stärkung der Resilienz des Universitätswaldes

Bevor die Setzlinge eingepflanzt werden, überrascht Betriebsleiter Prof. Dr. Thomas Knoke mit einigen Hintergrundinformationen zum Uniwald, der seit einem Dekret vom späteren König Max I. im Jahr 1802 zur LMU gehört. Der Forstbetrieb sollte durch den Holzverkauf die Einnahmen der Universität erhöhen.

„Auch heute überlegen wir, wie wir den Wald durch Biodiversität resilienter machen können – für den Klimaschutz, aber auch aus ökonomischer Sicht“, erklärt Knoke. Dafür werden regelmäßig Waldinventuren mit modernen Fernerkundungsmethoden durchgeführt. Die Daten sind wichtig für Praxis, Wissenschaft, Lehre und auch im Rahmen von Abschlussarbeiten. Künftig wird der Uniwald verstärkt als Reallabor genutzt, in dem Störungen durch Stürme oder Borkenkäfer simuliert werden.

Anke Pionke von Stiftungen@LMU ergänzt, dass auch der Uniwald auf eine Stiftung zurückgeht. Genauso wie die LMU, die von Herzog Ludwig IX. gegründet wurde. Zuerst wurden die Professoren mit den Erträgen aus Grund und Boden bezahlt, später auch die Studierenden damit finanziell unterstützt. Das Herzogliches Georgianum gegenüber dem Hauptgebäude gilt als Ursprung der Studierendenförderung. Das Stiftungsmanagement erhält in letzter Zeit auch zunehmend Nachlässe von Menschen, die sich der LMU zu Lebzeiten besonders verbunden gefühlt haben.

Mehr erfahren: "Der Universitätswald und Stipendienstiftungen der LMU" (PDF, 1.400 KB)

Impressionen der LMU-Baumpatenschaft 2024

Treffen am Geschwister-Scholl-Platz

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Begrüßung durch Herrn Jahraus

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Besuch der Bäumchen aus dem Vorjahr

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Schnell sind die eigenen Bäume gefunden

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Herr Dimke demonstriert uns die Vielfältigkeit des Universitätswaldes

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Wir lernen etwas über die Jagd und den Holzhandel

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Im Sonnenschein und mit treuen Vierbeinern geht es durch den Wald

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Wie pflanzt man einen Baum?

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Alle legen sich mächtig ins Zeug

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Heute müssen 80 Bäumchen in die Erde

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Jedes bekommt außerdem einen Pfahl für die Plakette dazu

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Geschafft!

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Müde und glücklich geht es wieder Richtung München

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Der Universitätswald

GPS Koordinaten der Deutschlandstipendium Pflanzfläche 2023

GPS Koordinaten der Deutschlandstipendium Pflanzfläche 2024

Forstverwaltung Universität München (LMU)
Unterlippach 1
84095 Furth/Landshut

Fördern Sie mit dem Deutschlandstipendium

Das Deutschlandstipendium an der LMU lebt von der Unterstützung von Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen. Ihre steuerlich absetzbare Spende in Höhe von 150 Euro pro Monat wird von der Bundesregierung verdoppelt und kommt ohne Abzüge bei den Stipendiatinnen und Stipendiaten an. So können sich junge Menschen auch in Krisenzeiten wie diese ohne Geldsorgen um die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft kümmern.

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