Studium und Lehre

Der Universitätswald dient der Forschung und Lehre und wird vielfältig genutzt - lernen Sie die verschiedenen Gebiete kennen.

Der Universitätswald ... als Anschauungsobjekt

„Baumzählung“ durch Studierende im Jahre 2016 (Foto: S. Friedrich)

„Baumzählung“ durch Studierende im Jahre 2016 | © S. Friedrich

Die forstwissenschaftliche Lehre, die Fortbildung von Waldbesitzer/innen sowie der Austausch mit der interessierten Öffentlichkeit sind wichtige Bestandteile der Forstwissenschaft. Unsere Kommunikation von Wissen lebt von der Anschauung am Beispiel realer Waldobjekte. Der Universitätswald ist ein solches Anschauungsobjekt, welches Bewirtschaftungswege einer naturnahen Waldwirtschaft aufzeigt. Naturnahe Waldwirtschaft setzt auf die Integration natürlicher Prozesse, wie beispielsweise natürliche Waldverjüngung und schnelle Erholung nach Kalamitäten, ermöglicht durch heterogene Baumkohorten mit unterschiedlichem Alter. D.h. flächige Abholzungen mit Aufforstungen in Monokultur werden vermieden. Die Waldpflege erfolgt zielgerichtet und der Wald hat dadurch die Möglichkeit, sich selber zu regenerieren. Er ist insgesamt wiederstandsfähiger. Versuche mit besser an zukünftiges Klima gewöhnten Gastbaumarten werden langfristig den Umbau und die Anpassungskapazität unserer Wälder weiter unterstützen.

Ein Teil des Weges hin zum naturnahen und klimastabilen Wald konnte in den letzten Jahrzehnten schon beschritten werden. Laut einer großflächigen Inventur im Jahre 2016 schließt der Universitätswald zahlreiche - auch neue - Baumarten ein. Die Diversität ist insgesamt gestiegen. Die Waldflächen der LMU binden derzeit rund 174.000 Tonnen CO2 in der oberirdischen Biomasse (rund 400 Tonnen pro Hektar). Jedes Jahr sorgt der durch Photosysnthese der Waldbäume generierte Holzzuwachs für eine CO2-Bindung in Höhe von rund 5.000 Tonnen. Diese järliche Bindungsmenge entspricht dem CO2-Ausstoß von rund 39 Millionen gefahrenen PKW Kilometern. Auch als Lebensraum ist der Universitätswald attraktiv. Die Menge an abgestorbenen Bäumen umfasst rund 9.000 Kubikmeter (etwa 21 Kubikmeter pro Hektar). Totes Holz ist im eigentlichen Sinne höchst lebendig. Es bildet einen Lebensraum für eine atemberaubende Zahl an Tier- und Pflanzenarten. „Totholz“ wird im Universitätswald durch stehengebliebene hohe Baumstümpfe und im Wald liegengelassenes Holz gebildet. Der Universitätswald bietet somit schon heute eine erhöhte Vielfalt und stellt einen beachtlichen Kohlenstoffspeicher dar.

... als Untersuchungsobjekt für Studienarbeiten

Beispiele schließen ein:

  • Die Produktionskosten für einen Festmeter Fichte (Picea abies (L.) Karst.) am Beispiel des Stiftungswaldes der Ludwid-Maximilian-Universität München
  • Universitätswald Landshut: Überlebenschancen der Hauptbaumarten im Klimawandel (siehe Abbildung 1)
  • Softwaregestützte Forstbetriebsplanung am Beispiel des Stiftungswaldes der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Effects of Different Deadwood Supply Strategies on Carbon Storage and Financial Returns on the Example of the Forest of the Ludwig-Maximilians-University
  • Der Totholzvorrat im Universitätswald der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)-eine ökonomische Analyse
  • Überprüfung eines Regenerationsmodells zur Vorhersage der natürlichen Waldgeneration im Universitätswald (LMU)

Abb. 2c: Flächige Darstellungen der Schadholzprognosen für das Klimawandelszenario ssp585 (basierend auf RCP 8.5 mit +5°C bis 2100).

© TUM

Wonach suchen Sie?