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Auf den Spuren der Weißen Rose

24.01.2019

Am 25. Januar, kurz vor dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, führen Geschichts- und Germanistikstudierende durch die Wirkungsstätten der Weißen Rose an der LMU. Die Studierenden konzipierten die Stationen im Rahmen eines S...

Eine weiße Rose liegt auf den Gedenktafeln der Flugblätter vor dem LMU Hauptgebäude.

© LMU / Jan Greune

Was motivierte junge Menschen zum Widerstand gegen ein Unrechtsregime? Was konnte man über die NS-Verbrechen wissen und was dagegen tun? Was hat die Weiße Rose uns heute noch zu sagen? Das sind die Kernfragen, mit denen sich die Studierenden im Seminar „Erinnerungsorte an der LMU“ beschäftigt haben. „Es ist wichtig, dass Studierende einen persönlichen Zugang zu den Schicksalen der Verfolgten bekommen und Geschichte nicht nur auswendig lernen“, erklärt Dr. Kim Wünschmann, Forscherin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Seminars der LMU. Deswegen erarbeitete sie zusammen mit Prof. Dr. Anja Ballis vom Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur ein Seminar der etwas anderen Art: Studierende der Germanistik und der Geschichte entwickelten gemeinsam Führungen durch die LMU, die die Geschichte der Weißen Rose und des studentischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus beleuchten.

Die verschiedenen Rundgänge führen durch die DenkStätte Weiße Rose, das Hauptgebäude der LMU sowie zu den „Wunden der Erinnerung“ in der Schellingstraße. Den Studierenden bot sich dadurch Gelegenheit, auch weniger bekannte Orte der Universität zu erforschen: „Ich habe mich im Besonderen mit den versteckten Orten auseinandergesetzt, genauer gesagt dem alten Hausmeisterbüro und den Hörsälen, in denen Professor Kurt Huber seine Vorlesungen gehalten hat“, berichtet Studentin Jacqueline, die bei den Rundgängen ihre Stationen vorstellen wird. Genauso wie ihr Kommilitone Johannes. Für ihn hat die Weiße Rose ebenfalls nichts an Relevanz eingebüßt: „Sie riskierten alles, weil sie nicht damit leben wollten. Das finde ich nicht nur unglaublich mutig, sondern auch inspirierend.“

Klassische Quellenarbeit blieb bei den Vorbereitungen nicht aus. Die Studierenden beschäftigten sich eingehend mit Sekundärliteratur und den Flugblättern der Weißen Rose. „Einen Teil des Seminars machte aber auch die Didaktik von Führungen aus - wie Guides möglichst effektiv und abwechslungsreich historisches Wissen vermitteln können“, erzählt Wünschmann. Auch Seminarteilnehmerin Lisa weiß die abwechslungsreiche Ausrichtung zu schätzen: „Besonders als zukünftige Lehrerin konnte ich von dieser Interdisziplinarität profitieren. Zudem habe ich bereits einige Ideen, wie ich die Erkenntnisse des Seminars in meinen Schulalltag integrieren und zur Vermittlung wichtiger Inhalte nutzen kann.“

Die Rundgänge „Der Widerstand der Weißen Rose“ finden am 25. Januar 2019 um 18.00 Uhr statt. Treffpunkt ist um 17.45 Uhr im zweiten Obergeschoss des LMU-Hauptgebäudes (A280). Die Führung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Die Veranstaltung wird von der Weiße Rose Stiftung e.V. und Lehre@LMU unterstützt. Weitere Informationen finden Sie hier.

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NS-Forscherin Kim Wünschmann „Der Holocaust ist noch längst nicht ausgeforscht“ Dr. Kim Wünschmann besetzt seit September die Schnittstelle zwischen dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte der LMU und dem Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ. Ziel: Das Thema in Forschung und Lehre fester zu verankern.

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