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„Das kulturelle Erbe Bayerns im 21. Jahrhundert“

15.06.2017

Das Institut für Bayerische Geschichte der LMU München feiert sein 70-jähriges Bestehen. Gegründet wurde das Institut nicht zuletzt, um kulturelle Schätze der Bayerischen Geschichte zu erforschen und zu heben.

„Junge Menschen in Forschung und Lehre an das vielfältige kulturelle Erbe Bayerns in seiner europäischen Vernetzung heranzuführen ist eine gewinnende Aufgabe“, sagt Professor Ferdinand Kramer, Vorstand des Instituts und Lehrstuhlinhaber für Landesgeschichte des Historischen Seminars. Das Institut für Bayerische Geschichte der LMU ist heute zentrale Anlaufstelle für die bayerische Landesgeschichte. „Das Institut befasst sich mit dem Zeitraum von etwa 500, also vom Übergang von der Spätantike ins Frühmittelalter, bis zur Gegenwart – und stellt schon deshalb eine Besonderheit dar“, ergänzt Professor Dieter J. Weiß.

Kulturelles Fundament für den neuen Freistaat Das 1947 gegründete Institut für Bayerische Geschichte der LMU ging aus einer Initiative des Landeshistorikers Max Spindler (1894−1986) sowie des Bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner (1887−1980) hervor und sollte mittels Erforschung der bayerischen Geschichte und durch die Ausbildung junger Nachwuchskräfte ein geistiges und kulturelles Fundament für den neuen Freistaat schaffen. Das Institut widmet sich seitdem in Forschung und Lehre Epochen übergreifend der Geschichte Bayerns vom frühen Mittelalter bis zur Zeitgeschichte. Europäische Vernetzungen der bayerischen Geschichte und Interdisziplinarität prägen die inhaltliche Arbeit.

Aus dem Institut gingen Professoren, Lehrer, Ministerial- und Generaldirektoren bzw. -konservatoren, Minister und Staatssekretäre, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Archiven, Museen, Bibliotheken sowie in Medien, Wirtschaft und Verwaltung hervor. Sie sind seit 20 Jahren im Alumni- und Förderverein des Instituts, der Gesellschaft der Münchner Landeshistoriker verbunden und unterstützen das Institut unter anderem mit Preisen für hervorragende Absolventen.

Lehre und Forschung am Institut mündeten unter anderem in über 400 Dissertationen, deren Themen von der Herkunft der Baiuvaren, über mittelalterlichen Adel, frühneuzeitliche Außenpolitik oder Erinnerungspolitik im Königreich bis hin zur Entwicklung der NS-Bewegung in München reichen. Standardwerke wie das sechsbändige "Handbuch der bayerischen Geschichte" gingen aus dem Institut genauso hervor wie der Anstoß für die Gründung des "Haus der Bayerischen Geschichte" und für das neue "Museum für Bayerische Geschichte", das derzeit in Regensburg entsteht.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte des Instituts beschäftigen sich unter anderem mit Gedenkorten der Wittelsbacher im Mittelalter, der Dynastie der Andechs-Meranier in ihrer europäischen Vernetzung, dem konfessionellen Zeitalter in Bayern und Franken, mit dem Münchner Hof und der Sozialen Fragen in der Frühen Neuzeit und im frühen 19. Jahrhundert, mit Politik und Gesellschaft in der Weimarer Republik und NS-Zeit, mit dem Ringen um Demokratie, mit Ton und Film als Quellen landeshistorischer Forschung und mit Internationalisierungs- und Integrationsprozessen in der Gesellschaft sowie der Europapolitik des Freistaats im 20. Jahrhundert.

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