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Das Problem der Entscheidung im NS-Staat

13.01.2015

„Grenze und Größe. Zum Problem der Entscheidung im Nationalsozialismus“ ist Titel der Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung, die Professor Andreas Wirsching an der LMU halten wird.

Sich zu entscheiden ist schwierig. Denn eine Entscheidung verschließt die ganze Vielfalt möglicher Optionen, die in der Vergangenheit liegen, zugunsten eines bestimmten Weges, den man nicht mehr zurückgehen kann.

Mit individuellen Entscheidungen insbesondere in der Zeit des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland wird sich Professor Andreas Wirsching in der Weiße-Rose-Gedächtnisvorlesung befassen. Dabei geht der Historiker besonders der Frage nach, inwieweit die NS-Diktatur den Entscheidungsdruck auf die Individuen verstärkte und wie sie – Täter, Mitläufer und Widerständler – damit umgingen.

Wirsching geht dabei von der Prämisse aus, dass im NS-Regime die meisten Menschen auf ihre ganz persönlichen Grenzen stießen, wenn es um die Frage ging, wie sie sich gegenüber den Anforderungen des Regimes verhalten sollten. Problematisch, so Wirsching, war es aber auch, sich nicht zu entscheiden. Angesichts der Verbrechen, die vom Nationalsozialismus in Gang gesetzt wurden, drohten die Deutschen sich mit bloßem Verharren und Zuwarten mitschuldig zu machen. Niemand habe dies klarer erkannt als die Mitglieder der Weißen Rose, die auf ihre Weise ihre Grenzen überschritten und damit historische Größe erlangten.

Die Weiße-Rose-Vorlesung beginnt am 27. Januar 2015 um 18.00 Uhr im Audimax im Hauptgebäude der LMU, Geschwister Scholl-Platz 1.

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