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Der Aufbau des Munich Quantum Valley kommt voran

27.01.2022

Zukunftsweisendes Netzwerk in den Quantenwissenschaften hat die Arbeit aufgenommen und ist jetzt auch formal als Verein gegründet worden.

LMU-Präsident Professor Bernd Huber unterschreibt die MQV-Gründungsurkunde. | © LMU

Leistungsfähige Quantencomputer, abhörsichere Kommunikationsverfahren, neue Messverfahren und grundlegende Elemente der Quantentechnologie – das sind einige der Ziele der breitangelegten Forschungsallianz Munich Quantum Valley (MQV). Jetzt ist das Netzwerk, in dem die wissenschaftliche Arbeit bereits begonnen hat, auch formal als Verein gegründet worden, dem sieben Universitäten und Wissenschaftsorganisationen angehören. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt das Netzwerk mit 300 Millionen Euro aus Mitteln der Hightech Agenda Bayern. Komplementär haben die Mitglieder der Initiative bereits Bundesmittel in Höhe von 80 Millionen Euro eingeworben.

Auch LMU-Präsident Professor Bernd Huber hat heute im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, des bayerischen Wissenschaftsministers Bernd Sibler und von Dr. Sabine Jarothe, Amtsleiterin im bayerischen Wirtschaftsministerium, die Gründungsurkunde unterzeichnet. Gründungspartner sind neben der LMU die Universität Erlangen-Nürnberg und die Technische Universität München sowie die Bayerische Akademie der Wissenschaften, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Max-Planck-Gesellschaft.

„Wir begrüßen es sehr, dass die Initiative nun auf festen Füßen steht“, sagt LMU-Präsident Huber. „Auf dem Gebiet der Quantenwissenschaften ist München ein Zentrum mit weltweiter Reputation, wie auch der Exzellenzcluster „Munich Center for Quantum Science and Technology“ (MCQST) zeigt. Das Munich Quantum Valley wird helfen, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.“

Ein Quantencomputer Made in Bavaria

In den kommenden fünf Jahren will die Initiative Munich Quantum Valley ein Zentrum für Quantencomputing und Quantentechnologie (ZQQ) vor allem für die Arbeit mit besonders erfolgversprechenden Quantencomputing-Technologien aufbauen. Das ZQQ tritt außerdem an, in den kommenden Jahren einen ersten Quantencomputer in Bayern für Berechnungen zu realisieren, die mit herkömmlichen Supercomputern nicht möglich sind. Auch soll ein Quantentechnologiepark für den Innovationstransfer geschaffen werden. Dazu kommen Weiterbildungsangebote für Fachkräfte aus der Industrie.

Offiziell hat das Munich Quantum Valley bereits im vergangenen Oktober die Arbeit aufgenommen. Auch die wissenschaftliche Arbeit ist schon angelaufen; Konsortien aus Wissenschaft und Industrie haben sich gebildet, die die Expertise für die Quantentechnologien abdecken. LMU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler leiten beispielsweise ein Konsortium für Quantencomputing mit Neutralatomen, an dem sich führende Spezialfirmen sowie Forscher des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen und der Universität Heidelberg beteiligen.

„Das Munich Quantum Valley ist ein exzellente Plattform; sie bietet uns einzigartige Möglichkeiten, Grundlagenforschung und Technologieentwicklung zu vereinen, um bei der Erforschung und beim Design von hochmodernen Komponenten für Quantenwissenschaften und Quantencomputing voranzukommen“, sagt Professor Immanuel Bloch, Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik an der LMU, Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Sprecher des Exzellenzclusters Munich Center for Quantum Science and Technology.

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