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Die jüngste Studentin der LMU

18.12.2018

Strahlend türkisblaues Wasser, weiße Sandstrände, Flamingos: Für die meisten ist Aruba ein Urlaubsparadies. Emma war das Kitesurfen allerdings nicht genug. Sie macht auf eigene Faust im Auslandsjahr ihr Abitur und studiert nun Biologie. Als jüngste St...

Die jüngste Studentin der LMU vor dem Biozentrum der LMU

© Philipp Thalhammer / LMU

Emma war schon früh eine Überfliegerin. Mit fünf Jahren wird sie eingeschult, die sechste Klasse überspringt sie und wechselt in eine Begabtenklasse. Für ihr Umfeld war es nicht immer ganz leicht, denn hochbegabte Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit. Ihren gleichaltrigen Freunden gibt sie auch heute noch vor Schulaufgaben Nachhilfe, während sie längst an der LMU studiert. Schon immer haben es ihr die Naturwissenschaften angetan. „Ich spreche zwar fünf Sprachen, aber Aufsätze und Gedichtanalysen waren nie meins. Mir sind Bereiche lieber, die einen klaren Lösungsweg und ein eindeutiges Ergebnis haben.“ Seit dem Wintersemester 2018 studiert die Fünfzehnjährige deshalb Biologie.

Damit ist Emma ganze drei Jahre jünger, als die meisten ihrer Kommilitonen. Drei Jahre, die einiges ausmachen. Mit ihren Studienkollegen feiern gehen? Ist nicht. Ein Feierabendbier trinken? Pustekuchen. Exkursionen? Nur mit Einwilligung der Eltern. Emma nimmt es sportlich: „Es ist schon ein bisschen nervig, immer von den Eltern abhängig zu sein, aber ändern kann ich mein Alter nun einmal nicht.“ Der Unialltag läuft dafür auch für die jüngste Studentin „eigentlich ganz normal.“ „Bei der Immatrikulation haben meine Eltern unterschrieben, dass ich ansonsten alle Studienangelegenheiten selbst regeln kann.“

Der erste Tag an der Uni war aufregend für die Fünfzehnjährige. „Es war komisch, wirklich gar niemanden zu kennen und wenn die Leute dann mein Alter erfahren, sind sie meist ungläubig oder machen erstmal Witze. Mittlerweile habe ich mich aber gut eingelebt und viele Freunde gefunden“, erzählt Emma. Die selbstständige Arbeitsweise im Studium weiß sie zu schätzen: „In der Schule war es zwar komfortabel, dass man sich um nichts kümmern musste, aber die Freiheit ist schon besser.“ Deswegen machen ihr auch die langen Tage in Martinsried nichts aus. Von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr ist sie meist im Vorlesungssaal oder in Übungen. Leicht beschämt gesteht sie aber: Die ein oder andere Vorlesung in der Früh schwänzt sie schon einmal. Sie ist nämlich leidenschaftliche Langschläferin.

Einen Ausgleich zum lernintensiven Alltag findet Emma bei den Pfadfindern in ihrem Heimatkreis. Dort ist sie bereits seit sieben Jahren aktiv. Als Gruppenleitung organisiert sie Wochenendausflüge und gemeinsame Aktionen. Dieses Engagement ist ihr besonders wichtig. „Auch wenn das Studium natürlich Priorität hat, würde ich nie ganz bei den Pfadfindern aufhören“, sagt sie. Der Zeit bei der Jugendorganisation habe sie nämlich viel zu verdanken. Insbesondere den sozialen Aspekt möchte sie nicht missen. Emma erklärt, dass es ihr viel geholfen hat, bei den Pfadfindern immer Anschluss gehabt zu haben, auch wenn sie in der Schule nicht mehr unter Gleichaltrigen war.

Emma steht zwar noch am Anfang ihres Studiums, hat sich aber schon Gedanken gemacht, wie es nach dem Bachelor - den sie ausnahmsweise in der Regelstudienzeit abschließen will - weiter gehen soll. Ein Master muss es erstmal allerdings nicht unbedingt sein, vielleicht erst noch ein Bachelor in Physik oder Chemie. Und dann mal sehen. Am Ende soll aber auf jeden Fall die Promotion stehen. Sie grinst: „Da mach ich mir keinen Stress - ich habe ja noch genug Zeit.“ps

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