Es kam schon vor, dass die junge Lehramtsstudentin in Seminaren nach einem Autogramm gefragt wurde. Dabei fühlt sich Anna im Studium nicht als Sportlerin, sondern als Kommilitonin. In ihre Rolle in der Öffentlichkeit sei sie ohnehin eher „reingerutscht“, erzählt die gebürtige Niederbayerin. Und wirkt dabei unaufgeregt, bodenständig und vor allem: sehr freundlich. Und das bei der wenigen Zeit, die sie hat. Ein „Studentenleben“ sei nicht möglich. Auch für Familie und Freunde bleibt Anna wenig Zeit. Denn auf sie warten ein hartes Training und ein straffes Programm. „Das macht natürlich nicht immer nur Spaß, ich muss mich durchaus auch überwinden. Durch die Intensität meines Sports bin ich hauptberuflich Skifahrerin, nebenberuflich Studentin“, sagt Anna. Das bedeute für das Studium vor allem phasenweise intensives Vor- oder Nachbereiten von Inhalten – statt Verschnaufpausen.
Anna ist mit einer Querschnittslähmung geboren worden. Seit sie fünf ist, fährt sie Ski – seit mittlerweile zehn Jahren im Rennkader des Deutschen Skiteams. Im Moment ist Anna mitten in den Vorbereitungen für die Paralympics im südkoreanischen Pyeongchang im März 2018, ihr nächstes großes Ziel. Und danach heißt es für die 24-Jährige wieder: Disziplin und Nacharbeiten.