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Durchblick für die Promotion

20.05.2016

Soll ich promovieren? Was bietet ein Doktorandenkolleg? Und wie unterstützt die Uni meine Doktorarbeit? Antworten darauf erhalten Studierende und Doktoranden beim Doktorandentag der LMU am 31. Mai.

Als Marie Lechler vor zwei Jahren ihr Studium abschloss, wusste sie weder, an welcher Universität sie promovieren, noch, was ihre Forschungsfrage sein sollte. Nur eines stand fest: Sie wollte weiter wissenschaftlich arbeiten und ihren Doktor machen. Marie machte sich auf die Suche – nach einer guten Uni, einer Finanzierung ihrer Promotion und einem Doktorvater. Und entschied sich schließlich für das Promotionsprogramm der Munich Graduate School of Economics der LMU. Ein Vorteil dieses strukturierten Promotionsprogramms: Marie musste sich vorab nicht auf ein Thema festlegen. „In der Volkswirtschaft ist eine kumulative Promotion üblich – das heißt, ich arbeite nicht an einer einzigen großen Promotionsarbeit, sondern veröffentliche mehrere Paper zu unterschiedlichen Projekten. Und diese Themen kann ich mir im Laufe der Promotion suchen“, berichtet die Doktorandin. Deshalb besucht sie weiterhin Vorlesungen und Seminare an der Universität und kann sich so mit den anderen Promovenden des Promotionsprogramms austauschen. Das Promotionsprogramm biete ihr dafür die finanzielle Sicherheit – und finanziert ihr zudem Forschungsreisen zu ihren Projekten. Im letzten Jahr reiste Marie zum Beispiel für ihre Promotion nach Namibia, um dort Daten für ihr Forschungsprojekt über die wirtschaftliche und demokratische Entwicklung der Region zu erheben. Für Marie ist das Promotionsprogramm der Munich Graduate School of Economics ein echter Glückstreffer: „Dass ich auf das Promotionsprogramm gestoßen bin, war ein Zufall – dabei ist es genau die Möglichkeit nach der ich gesucht habe.“

Informationen rund um die Promotion Um anderen Studenten die Suche nach der richtigen Promotion zu erleichtern, findet an der LMU nun zum ersten Mal ein Doktorandentag statt. „Wir schaffen eine Plattform für Studierende und Doktoranden, die zeigt, welche Einrichtungen Unterstützung und Beratung zum Thema Promovieren bieten“, erklärt Dr. Alexandra Stein vom Graduate Center der LMU, die den Tag koordiniert. Und: Die Veranstaltung richte sich nicht nur an Doktoranden oder Studierende, die sich bereits auf ein Thema für eine Promotion festgelegt haben. „Auch wer noch nicht weiß, wie man das Promovieren anpacken könnte und wo man dabei Unterstützung findet, ist hier richtig.“ Im Hauptgebäude der LMU stellen sich den ganzen Nachmittag über Servicestellen und Netzwerke vor, die Doktoranden bei ihrer Promotion unterstützen – neben den strukturieren Promotionsprogrammen beispielsweise das Career Center der LMU „Student und Arbeitsmarkt“ und das International Office. Denn eine immer größere Anzahl der Doktoranden kommt aus dem Ausland. „In den Naturwissenschaften haben inzwischen mehr als 30 Prozent der Doktoranden ihr Studium in einem anderen Land abgeschlossen“, erklärt Stein. „Das International Office hilft ihnen bei der Vermittlung von Sprachkursen, bei der Einschreibung und bietet ein Kulturprogramm für internationale Promovenden an.“

Einer der internationalen Doktoranden ist Antonio Chemotti. Studiert hat Antonio in Cremona in Italien und kam bereits als Student das erste Mal über das Austauschprogramm Erasmus nach München. Allerdings nicht, um ein lockeres Erasmusjahr im Ausland zu feiern: Antonio schrieb hier seine Magisterarbeit. Denn für seine Arbeit im Fach Musikwissenschaft fehlten ihm wichtige Handschriften, die er nur in München einsehen konnte. „Mir ist es hier noch nie passiert, dass ich in den Bibliotheken ein Buch nicht finden konnte – und das in einem so spezialisierten Bereich wie der Musikwissenschaft“, erzählt er. Auch deswegen promoviert er nun an der LMU. Für Antonio war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung: „Für meine wissenschaftliche Entwicklung war es von unschätzbarem Wert, sich einmal mit ganz anderen wissenschaftlichen Methoden auseinanderzusetzen. Mir hilft das, offener an meine Forschungsfrage heranzugehen und hat meine wissenschaftliche Perspektive ungemein erweitert.“

Der Doktorandentag der LMU findet am 31. Mai 2016 von 14 bis 18 Uhr im Senatssaal und Speerträgerbereich im Hauptgebäude der LMU statt. Weitere Informationen und Programm

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