Reinhard Pekrun forscht zu Emotion und Motivation in ihren Beziehungen zu Leistung, Persönlichkeitsentwicklung und Bildung. Er gilt als Pionier der Forschung zu Leistungsemotionen wie zum Beispiel Lernfreude, Leistungsstolz oder Prüfungsangst. Mit seinen Untersuchungen zu diesen Emotionen eröffnete Pekrun ein neues Forschungsfeld, und mit seiner Kontroll-Wert-Theorie der Leistungsemotionen hat er ein theoretisches Paradigma entwickelt, das entscheidenden Einfluss auf die nationale und internationale Forschung in diesem Feld hat. Die Theorie erklärt, welche sozialen und individuellen Bedingungen zur Entstehung von Leistungsemotionen führen und wie diese Emotionen sich auf Lernen, Problemlöseverhalten, Leistung und Persönlichkeitsentwicklung auswirken.
„Das wissenschaftliche Werk von Reinhard Pekrun zeichnet sich durch seine innovative und systematische Entwicklung von Theorien und den Einsatz vielfältiger Methoden aus“, so Conny Herbert Antoni, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Seine Forschung habe nicht nur in der wissenschaftlichen Psychologie Spuren hinterlassen, sondern auch ganz entscheidende Impulse für Interventionen in Schulen und Bildungseinrichtungen gegeben.
Die DGPs hob auch Pekruns Beiträge zu Bildungsprojekten an Schulen und zur Erfassung von Schülerleistungen hervor – hier insbesondere seine Mitarbeit in nationalen und internationalen Expertengruppen für die PISA-Studien 2003, 2006 und 2021. Neben seinem auch methodisch durch die Verknüpfung qualitativer und quantitativer Methoden innovativem Forschungsprogramm schätzten die Jury und der Vorstand der DGPs seine Tätigkeit in Politikberatung, Wissenschaftsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit und sehen in Reinhard Pekruns Wirken einen „Markierungspunkt in der Geschichte der Psychologie“.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs e.V.) ist eine Vereinigung der in Forschung und Lehre tätigen Psychologinnen und Psychologen. Die über 4.500 Mitglieder erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. Sie publizieren, lehren und beziehen Stellung in der Welt der Universitäten, in der Forschung, der Politik und im Alltag.