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EMBO Young Investigators

07.12.2020

Mit Professorin Maria Robles vom Institut für Medizinische Psychologie und Professor Julian Stingele vom Genzentrum wurden zwei LMU-Forschende zu EMBO Young Investigators gewählt.

Julian Stingele ist Experte für die Instandhaltung der Erbsubstanz DNA. Seine Arbeit konzentriert sich dabei vor allem auf die zellulären Mechanismen, die bei der Reparatur von DNA eine wichtige Rolle spielen. Denn DNA ist häufig starken Beanspruchungen ausgesetzt, die sie schädigen und etwa Krebs oder vorzeitiges Altern von Zellen begünstigen können – nicht nur durch externe Einflüsse, sondern etwa auch durch vom Körper selbst produzierte schädigende Substanzen wie das Formaldehyd. Die Mechanismen zu verstehen, die dabei wirksam sind, könnte helfen, Zellalterung einzubremsen oder effizientere Tumortherapien möglich zu machen.
Für seine Arbeit hat Julian Stingele, der 2017 vom Londoner Francis Crick Institute an die LMU gewechselt ist, bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zum Beispiel den Bayer Early Excellence in Science Award oder den Alfried Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer.
„Die Aufnahme in das EMBO Young Investigator-Programm ist eine tolle Auszeichnung für meine Mitarbeiter und mich. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit exzellenten jungen Laborleitern aus ganz Europa“, freut sich Julian Stingele.

Die Chronobiologin Maria Robles, Arbeitsgruppenleiterin am Institut für Medizinische Psychologie, untersucht unter anderem, wie der Schlaf-Wach-Rhythmus – als sogenannte zirkadiane Uhr – die zyklische Schwankung von Protein-Mengen und die Phosphorylierung synaptischer Proteine lenkt, um die Dynamik synaptischer Aktivität im Gehirn zu steuern. Dies deutet darauf hin, dass Schlaf-Wach-Zyklen eine zentrale Rolle für die zeitliche Regulierung vieler Aspekte synaptischer Funktionen spielen. Das wissenschaftliche Ziel ihrer Arbeitsgruppe ist es, letztendlich zu verstehen, wie die Physiologie und der Stoffwechsel von Säugetieren täglich zeitlich reguliert werden, aber auch, wie zirkadiane Störungen zu Pathologien wie metabolischem Syndrom und Krebs führen können. Darüber hinaus untersuchen die Forschenden um Maria Robles aufgrund der engen Wechselwirkung zwischen zirkadianen und Schlafprozessen auch, wie Schlafstörungen biologische Prozesse im Gehirn und in peripheren Geweben beeinflussen. Dabei setzt das Team auf die Verwendung massenspektrometrischer quantitativer Proteomik. „Als eine der diesjährigen EMBO Young Investigators (YIP) ausgewählt zu werden, ist eine Ehre für mich und meine Forschungsgruppe“, so Maria Robles. „Diese Auszeichnung würdigt nicht nur unsere bisherige wissenschaftliche Arbeit, sondern wird auch unsere zukünftige Forschung unterstützen, dank aller Vorteile, die das YIP-Programm allen Young Investigators bietet.“

Die European Molecular Biology Organization, kurz EMBO, mit Sitz in Heidelberg ist eine auf den Bereich der Molekularbiologie fokussierte Wissenschaftsorganisation. Sie wurde 1964 gegründet und hat in Europa mehr als 1.800 gewählte Mitglieder. EMBO fördert vor allem die molekularbiologische Grundlagenforschung und hat sich insbesondere die Förderung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern auf die Fahnen geschrieben. Ziele sind deren Unterstützung in allen Phasen ihrer Karriere, die Förderung des Austauschs wissenschaftlicher Informationen und die Schaffung eines Forschungsumfelds, in dem Wissenschaftler beste Arbeit leisten können. Young Investigators erhalten 15.000 Euro Fördergeld und können weitere Mittel, etwa für wissenschaftliche Reisen, beantragen oder Mentoringangebote nutzen.

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