Erzbischof Reinhard Kardinal Marx wird den Gedenkgottesdienst am Freitag, den 12. Januar 2018, in der Universitätskirche Sankt Ludwig halten und in dessen Rahmen die Gedenktafel zu Ehren Bisers enthüllen – in der Kirche, in welcher der Theologe 27 Jahre als Universitätsprediger selbst regelmäßig die Messe las. Die Tafel zeigt Bisers Porträt sowie Kernaussagen von ihm. Sie wurde von dem aus dem Schwarzwald stammenden Bildhauer Wolfgang Eckert gestaltet, mit dem Biser auch persönlich bekannt war und der zu seinen Lebzeiten bereits zwei Büsten von ihm anfertigte.
Eugen Biser, am Dreikönigstag 1918 in Oberbergen, Kaiserstuhl, geboren, war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1986 Inhaber des Romano-Guardini-Lehrstuhls für Christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie. An der LMU begründete er zudem das Seniorenstudium.
Sein Theologiestudium, unter anderem an der Universität Freiburg, musste er unterbrechen, als er im Zweiten Weltkrieg zum Militär eingezogen wurde. Aufgrund einer abfälligen Bemerkung über Hitler wurde Biser als Teil eines Strafkommandos in die Schlacht um Stalingrad geschickt, die er schwer verwundet überlebte.
Die Priesterweihe empfing er 1946, es folgten die Promotionen in Theologie im Jahr 1956 sowie 1961 in Philosophie. Biser habilitierte sich 1965 im Bereich Fundamentaltheologie. Im Fokus seines Wirkens standen die Rückführung des Christentums auf seine Mitte. Sein Werk war geprägt von der Sensibilität für aktuelle Probleme von Kirche und Welt. Bei aller Vielfalt der behandelten Problemfelder ging es Eugen Biser vor allem darum, die christliche Botschaft vom Menschen her und auf den Menschen hin zu verstehen und zu interpretieren.
Aus Anlass der Enthüllung der Gedenktafel hält Erzbischof Marx zudem einen Gedenkgottesdienst in der Ludwigskirche um 16.00 Uhr.
Flankiert wird die Erinnerung an den großen Theologen durch die Vorlesungsreihe der Eugen-Biser-Lectures mit dem Titel „Eugen Biser zum 100. Geburtstag - Grundgedanken seiner Theologie im Blick auf die Gegenwart“ , die vom Stiftungsratsvorsitzenden sowie Professor für Christliche Philosophie an der LMU, Martin Thurner, konzipert und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Seniorenstudium der LMU organisiert wurde.