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Gemeinsam gegen den Krebs

11.04.2019

Zu Beginn des Studiums dachte Biologie-Studentin Stephanie noch, sie müsse sich zwischen Theorie und Praxis entscheiden. „Aber bei der Laborarbeit kann man beides miteinander verbinden“, sagt sie. Die junge Studentin engagiert sich nicht nur freiwilli...

Nicht nur weil ihr Onkel Professor für Onkologie ist, begann sich Stephanie Küppers für das Thema Tumorforschung zu interessieren. Das große Ziel der LMUBiologiestudentin: Medikamente gegen Krebs entwickeln – genau wie das Biotechnologieunternehmen Amgen. Der Geschäftsführer des Münchner Forschungsstandortes, der Amgen Research (Munich) GmbH, war selbst LMU-Student. So verwundert es nicht, dass sich das Unternehmen und Stephanie im Rahmen des Deutschlandstipendiums wie magnetisch angezogen haben.

Normalerweise suchen sich die Förderer des Deutschlandstipendiums die Geförderten aus – bei Biologiestudentin Stephanie Küppers war es andersherum. Als sie sich für das Deutschlandstipendium bewarb, stand ihr Wunschförderer schon fest: Amgen. Das US-Unternehmen mit zwei Standorten in München ist auf die medizinische Biotechnologie spezialisiert. Ziel: Mit seinen Therapieansätzen nicht nur zur Linderung einer Erkrankung beizutragen, sondern auch die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Das beeindruckte Stephanie „Entweder ich studiere Chemie und entwickle Waschmittel“, dachte sie sich nach dem Abitur. „Oder ich studiere Biologie und heile Krebs.“ Sie entschied sich für Letzteres. Und Amgen für sie.

„Die Firmenhistorie der Amgen Research (Munich) GmbH verbindet das Unternehmen in besonderer Weise mit der LMU“, erklärt der Geschäftsführer des Münchner Forschungsstandortes, Prof. Dr. Peter Kufer. Tatsächlich ist das Unternehmen aus einer Ausgründung aus der Universität hervorgegangen. Der ehemalige LMU-Student Kufer wollte wie Stephanie mit Antikörper-basierten Therapieformen Krebs bekämpfen. Viele Mitarbeiter des deutschen Forschungsstandortes von Amgen haben selbst an der LMU studiert, promoviert und gearbeitet. „Daher freuen wir uns“, ergänzt Kufer, „mit dem Deutschlandstipendium heute angehende junge Forscher und Forscherinnen wie Stephanie während ihres Studiums an der LMU zu unterstützen.“

Auf die Tumorforschung aufmerksam wurde Stephanie durch ihren Onkel. Er ist Professor für Onkologie an der Essener Uniklinik. Noch während ihrer Schulzeit machte die damals 17-Jährige ein Praktikum in der Arbeitsgruppe „Molekulare Genetik“ am dortigen Institut für Zellforschung. Und war begeistert. „Bis dahin dachte ich, man müsse sich zwischen Theorie und Praxis entscheiden“, erzählt sie. „Aber bei der Laborarbeit konnte man beides miteinander verbinden.“ Auch die Berichte des Onkels von den vielen Kongressen und seiner wissenschaftlichen Arbeit begeisterten sie. Ab diesem Zeitpunkt wusste Stephanie, was sie studieren will. „Ich fing an, für das Thema zu brennen.“

Was Stephanie an Amgen so reizt, ist die konkrete Hilfe für Patienten. „Es werden Medikamente von der Theorie bis zur Marktzulassung entwickelt, die am Ende wirklich Krebs heilen.“ Von null auf hundert nennt sie das. Die Stipendiatin interessiert sich besonders für die Krebsforschung, weil die Krankheit in Europa nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch immer die zweithäufigste Ursache für einen vorzeitigen Tod ist. Bis sie aktiv Krebs bekämpfen kann, wird es allerdings noch ein wenig dauern.

Aktuell ist Stephanie im Grundstudium und muss sich daher noch mit Zoologie und Botanik auseinandersetzen. „Wir haben aber in jedem Fach Laborpraktika“, sagt sie. „Das ist später auch für die Krebsforschung relevant.“ Vor allem das Genetiklaborpraktikum habe ihr Spaß gemacht. Dennoch kann sie das Hauptstudium kaum erwarten. Das kann ihr auch das tägliche Pendeln von ihrem Heimatdorf bis zum Biozentrum inklusive des eineinhalbstündigen „Triathlons“ mit Auto, S-Bahn und Fahrrad nicht verderben. Sie sieht es positiv und genießt das Radeln durchs Grüne.

Nach dem Studium kann sich Stephanie durchaus vorstellen, für Amgen zu arbeiten. „Toll und motivierend“ sei der Stipendiatentag des Unternehmens mit vielen Vorträgen im Deutschen Museum in München gewesen. Sowohl sie als auch Amgen hätten dieselbe Zielrichtung bei der Forschung. Andererseits gibt Stephanie auch gern Nachhilfe, erst jetzt hat sie sich wieder freiwillig als Tutor für Mathematikübungen an der LMU gemeldet. Also doch lieber eine Karriere in der Wissenschaft? „Die Lehre ist ein wichtiger Bestandteil, um die Forschung weiterzugeben“, sagt sie. Wissenschaft und freie Wirtschaft hätten beide Vor- und Nachteile. Egal wie sie sich eines Tages entscheiden wird: Der Krebsforschung wird mit Sicherheit gedient sein.

Noch bis zum 15. April läuft die Ausschreibung für das Deutschlandstipendium. Mehr

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