Das Buch der „Der stumme Frühling“ der US-amerikanischen Biologin Rachel Carson gab den entscheidenden Impuls für die Entstehung der modernen Umweltbewegung: Rachel Carson prangerte in ihrem Hauptwerk von 1962 die Verseuchung von Umwelt, Tier und Mensch mit Pestiziden an. Mit Erfolg: DDT wurde verboten.
Das Rachel Carson Center for Environment and Society (RCC), das nach der Umweltaktivistin benannt ist, wurde im Sommer 2009 an der LMU gegründet. „Wir sind fast ex nihilo entstanden“, erzählt Professor Christof Mauch, der Direktor des Centers. „2009 gab es keine Doktoranden und keine Studierenden, keine Abschlüsse und keine Forschungsprojekte in den geisteswissenschaftlichen Umweltstudien in München“. Inzwischen gilt das RCC als weltweit führend in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Umweltstudien. Nun feiert das Center sein zehnjähriges Jubiläum mit Gastvorträgen u.a. von Jan Zalasiewicz, dem britischen Geologen und Vorsitzenden der Anthropocene Working Group und der US-amerikanischen Umwelthistorikerin Julia Adeney Thomas.
„Willkommen im Anthropozän“ Das Carson Center wird von Professor Christof Mauch geleitet, der für die Projektdauer von seinem Lehrstuhl für Amerikanische Kulturgeschichte beurlaubt ist. Wichtige Unterstützung erhält das RCC von Professor Helmuth Trischler, dem Ko-Direktor des Centers, der der Forschungsabteilung des Deutschen Museums vorsteht und u.a. die große Ausstellung des Carson Centers „Willkommen im Anthropozän“ mit mehr als 300.000 Besucherinnen und Besuchern verantwortet hat.
Im Laufe seiner 10jährigen Geschichte kamen über 330 Postdocs, Professorinnen und Professoren aus 57 Ländern als Gastforscher ans RCC. Mehr als eine Million individuelle Nutzer haben das Digitale Portal des Centers benutzt. Mehr als 2500 Workshops, Konferenzen, Panels und Kolloquien wurden im Laufe der 10 Jahre vom RCC in München und weltweit organisiert. Außerdem sind etliche hundert Buchpublikationen der RCC-Fellows, viele davon preisgekrönt, in diesem Zeitraum entstanden.
„2009 hätten wir nicht ahnen können, dass das Carson Center ein Erfolg wird“, sagt Mauch. „Wenn wir heute feiern, dann staunen wir selbst ein bisschen. Ein Geheimrezept für unseren Erfolg gibt es nicht. Aber die Internationalität, die konsequente Zusammenarbeit über Disziplingrenzen hinweg, die Aktualität und Relevanz der Umweltforschung und das enorme Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren allesamt wichtig“.
Die Festveranstaltung zum 10-jährigen Jubiläum “How We Changed the Planet: Strata and Stories in the Anthropocene“ findet am Donnerstag, den 21.11.2019, ab 19 Uhr in Kooperation mit dem cx centre for interdisciplinary studies in der Historischen Aula der Akademie für Bildende Künste statt. Um Anmeldung wird gebeten.