Den Holocaust und den Nationalsozialismus weiter zu erforschen und zu vermitteln ist eine wichtige Aufgabe der deutschen Bildungsinstitutionen, namentlich der Hochschulen. Die LMU trifft durch ihre unrühmliche Geschichte im „Dritten Reich“ dabei eine besondere Verantwortung.
Dass die Universitäten allerdings deutlichen Nachholbedarf bei der Vermittlung des Themas haben, zeigt eine jüngst von der Freien Universität Berlin durchgeführten und durch die „Conference on Jewish Material Claims Against Germany“ geförderte Studie „Der Status Quo der universitären Lehre über den Holocaust in Deutschland“. Demnach ist das Thema Holocaust an den meisten der 78 in der Studie berücksichtigten Hochschulen unterrepräsentiert. Gut schneidet die LMU in der Vergleichsstudie ab, was vor allem auch auf die enge Verzahnung des Historischen Seminars der LMU mit dem Institut für Zeitgeschichte München (IfZ) zurückzuführen ist. Das IfZ treibt die Forschung und die internationale Vernetzung zum Thema mit dem 2013 eingerichteten Zentrum für Holocaust-Studien voran. Dies geht mit einem entsprechenden Angebot an Lehrveranstaltungen einher, die von beiden Seiten, Historischem Seminar der LMU und IfZ, eingebracht werden.
Solche Kooperationen sind zielführend, was die Studie nachdrücklich bestätigt, denn am besten haben solche Standorte abgeschnitten, die vor Ort Institutionen mit einem fachlichen Schwerpunkt haben. LMU und IfZ sehen sich auf ihrem Weg bestätigt, die Zusammenarbeit weiter zu forcieren.