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Leibniz-Preis für LMU-Forscherin Karen Radner

09.12.2021

Karen Radner untersucht die frühe Geschichte und Kultur des Nahen und Mittleren Ostens. Jetzt bekommt sie für ihre Arbeiten den wichtigsten deutschen Forschungspreis.

© LMU

Wie konnte vor rund 3.000 Jahren ein Imperium entstehen, das sich über den gesamten östlichen Mittelmeerraum und weite Teile des Mittleren Osten erstreckte? Zu welcher Blüte gelangte diese frühe Kultur? Karen Radner gilt als eine der weltweit führenden Expertinnen für Geschichte und Kultur des Neuassyrischen Reiches. In thematisch vielfältigen und interdisziplinären Projekten erforscht die LMU-Wissenschaftlerin die Elemente früher Formen von Machtpolitik ebenso wie Dynamiken der Siedlungsentwicklung und Zeugnisse der frühen Hochkultur.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat heute Karen Radner mit einem der diesjährigen Leibniz-Preise geehrt. „Radner hat Pionierarbeiten in der Erschließung assyrischer Quellen geleistet, und ihre Arbeiten haben das Potenzial, das gegenseitige Wissen und die Beziehungen zwischen Orient und Okzident neu zu definieren“, würdigt die DFG Radners Forschung.

Karen Radner ist Inhaberin des Lehrstuhls für Alte Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens an der LMU, auch gefördert über eine Alexander von Humboldt-Professur. Radner, 1972 in Österreich geboren, studierte an der Universität Wien sowie an der Freien Universität Berlin und wurde 1997 in Wien promoviert. Anschließend arbeitete sie als Wissenschaftlerin an den Universitäten Helsinki und Tübingen sowie an der LMU, wo sie sich im Jahr 2004 am Institut für Assyriologie und Hethitologie habilitierte. Im Jahr 2005 wechselte sie als Lecturer an das University College London (UCL), wo sie 2011 Professor of Ancient Near Eastern History wurde. Im August 2015 trat sie ihre Humboldt-Professur an der LMU an.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft gilt als die wichtigste Auszeichnung in der deutschen Wissenschaft. In diesem Jahr bekommen ihn zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das Preisgeld von 2,5 Millionen Euro können die Ausgezeichneten bis zu sieben Jahre lang für ihre wissenschaftlichen Arbeiten verwenden.

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