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LMU-Doktorandin gewinnt in Science-Wettbewerb

25.11.2015

Die Ph.D.-Studentin Jyaysi Desai aus der Arbeitsgruppe von Professor Hans-Joachim Anders am Klinikum der LMU hat beim Wettbewerb „Dance your Ph.D.“ des Wissenschaftsmagazins Science den Chemistry- und den Publikumspreis gewonnen.

Masken, Müllsäcke, Wolle, Schaschlikspieße und bemaltes Tonpapier sowie ein paar gute Tänzer – das braucht man, um die komplexe Arbeit der für die Immunabwehr wichtigen Neutrophilen Granulozyten im Blut des Menschen für Laien im Stile Bollywoods nachzutanzen: Ph.D.-Studentin Jyaysi Desai aus Indien hat das Projekt gewagt und beim „Dance your Ph.D.-Award“ des Wissenschaftsmagazins Science gleich zweimal gewonnen – die Auszeichnung in der Kategorie „Chemie“ sowie den Publikumspreis.

Desai forscht zum Thema Molecular mechanisms involved in neutrophil extracellular trap (NET) formation. Neutrophile können unter anderem netzartige Strukturen aus Chromatin bilden, die Krankheitserreger binden und damit unschädlich machen. Diese sogenannte „NETose” wird in dem Tanzvideo ebenso herausgestellt, wie alle anderen Möglichkeiten der Neutrophilen, Mikroorganismen zu zerstören. Der Tanz zeigt aber auch eindrucksvoll, was passiert, wenn sie sich gegen den eigenen Körper wenden, wie es zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen der Fall ist.

Für Desai, die in ihrer Freizeit in der internationalen Tanzgruppe D4Dance Germany in München tanzt, war es eine große Herausforderung, ihre Forschung in den Arkaden des Hofgartens mit ihren Tanzfreunden nachzustellen und damit gleichsam eine Brücke zwischen Kunst und Wissenschaft zu schlagen. Die Choreografie übernahm ein Freund, ihre Geigenlehrerin und eine indische Band sorgten für die passende musikalische Untermalung. „Die Kostüme habe ich zusammen mit meinem Freund Ashutosh Ghandi selbst gemacht. Wir wollten das natürlich so kostengünstig wie möglich gestalten“, sagt die Medizinerin Jyaysi Desai. Einzig die Jason-Masken für die Neutrophilen hat sie gekauft. „Es war gut, dass gerade Halloween war“, lacht sie. Die Neutrophilen sollten wie eine Armee wirken, die zuverlässig feindliche Eindringlinge bekämpft. Desai, die später Wissenschaftsjournalistin werden möchte, hält verständliche Kommunikation von Forschung für enorm wichtig: „Die Steuerzahler, die die Mittel für unsere Forschung aufbringen, haben ein Recht, informiert zu werden.“ Insgesamt erhält Desai 500 Dollar Preisgeld. Es ist das erste Mal, dass der Preis des jährlich ausgelobten Wettbewerbs nach Deutschland geht. Wettbewerbsbeitrag von Jyaysi Desai auf youtube

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