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LMU-Virologe ausgezeichnet

21.06.2017

Dr. Maximilian Muenchhoff untersuchte Kinder, die trotz HIV-Infektion gesund sind und lieferte so wertvolle Erkenntnisse für die HIV-Forschung. Für seine Studie erhielt er nun den HIV/AIDS Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Um die molekularen Ursachen der Immunreaktion, die das Virus auslöst zu entschlüsseln, charakterisierte der LMU-Forscher Kinder, die trotz HIV-Infektion auch ohne Therapie kein AIDS entwickeln, obwohl sie eine hohe Viruslast aufweisen. Muenchhoff fand unter anderem heraus, dass bei den Kindern eine niedrige Immunaktivierung vorlag und vorrangig kurz- statt langlebige Zellpopulationen von dem Virus infiziert werden, weshalb sie trotz fehlender Behandlung nicht erkranken. Außerdem entdeckte er, dass das Immunsystem der Kinder Antikörper produziert, welche auch für die Entwicklung von Impfstoffen spannend sind. Die Erkenntnisse seiner Studie veröffentlichte er unter großer medialer Aufmerksamkeit im Oktober 2016 im Journal „Science Translational Medicine“.

Seine Forschungsergebnisse erarbeitete Muenchhoff als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Professor Philip Goulder an der University of Oxford. Seit 2016 forscht er am Nationalen Referenzzentrum für Retroviren am Max-von-Pettenkofer-Institut der LMU und ist dort auch im DZIF-Forschungsbereich HIV aktiv. Die Anerkennung seiner Arbeit freut ihn. „Die Auszeichnung ist ein zusätzlicher Motivationsschub für mein zukünftiges Engagement auf dem Gebiet der HIV-Forschung“, so Muenchhoff. Weltweit starben bisher 35 Millionen Menschen an Aids.

Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des Deutsch-Österreichischen Aids Kongresses, der in diesem Jahr zum achten Mal statt fand. Die Auszeichnung ist in Fachkreisen anerkannt und mit 10.000 Euro dotiert. Mit dem Preis honoriert die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie alle zwei Jahre Forschungsarbeiten, die bedeutsame Erkenntnisse auf dem Gebiet der HIV-Infektionen hervorgebracht haben und somit zum Ansehen der Infektionsforschung und im Besonderen zum Nutzen betroffener Patienten beigetragen haben. Eine Jury wählt unter den Bewerbern den Preisträger aus.

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