Ludger Wößmann habe durch seine bildungsökonomischen Beiträge in vorbildlicher Form dazu beigetragen, die Anwendung ökonomischer Methoden und Erkenntnisse der Öffentlichkeit zu vermitteln und zugänglich zu machen. Er habe sich als einer der ersten deutschen Ökonomen internationalen Vergleichsanalysen von Bildungssystemen gewidmet und beschäftige sich mit Fragen der Chancengerechtigkeit und volkswirtschaftlichen Effekten von Bildung. Zudem beteilige er sich aktiv an der öffentlichen Diskussion um Bildungsfragen, und auch seine fachwissenschaftlichen Arbeiten würden regelmäßig in öffentlichen Medien aufgegriffen. In seinen Dankesworten betonte Wößmann: „Wir sollten den Mut haben, die ebenso spannende wie wichtige Rolle des Wissenschaftlers in der Gesellschaft zu übernehmen.“
Der Verein für Socialpolitik ist die wissenschaftliche Gesellschaft der deutschsprachigen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler und zeichnet mit dem Gustav-Stolper-Preis hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die mit Erkenntnissen wirtschaftswissenschaftlicher Forschung die öffentliche Diskussion über wirtschaftliche Zusammenhänge und Probleme beeinflusst und wichtige Beiträge zum Verständnis und zur Lösung ökonomischer Probleme geleistet haben. Der österreichische Volkswirt Gustav Stolper hatte in der Weimarer Zeit starken wirtschaftspolitischen Einfluss in Berlin und gründete unter anderem die Zeitschrift Der Volkswirt, die später zur Wirtschaftswoche wurde. Gewählt wird der Preisträger direkt von den rund 4.000 Mitgliedern des Vereins für Socialpolitik aus einer Shortlist von fünf Kandidatinnen und Kandidaten. Der Preis wird einmal jährlich bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Christoph Schmidt, Carl Christian von Weizsäcker, Clemens Fuest, Ernst Fehr, Martin Hellwig und Hans-Werner Sinn.