Die Auszeichnung ist eine hohe Ehre für den Physiker des Labors für Attosekundenphysik am MPQ. Denn jedes Jahr ernennt die Gesellschaft nur wenige ihrer Mitglieder. Voraussetzung dafür sind besonders herausragende Entdeckungen und Beiträge in der Physik.
Matthias Kling erhält die Auszeichnung für wegweisende Arbeiten auf dem Gebiet der Attosekundenphysik, insbesondere für die Erkundung der von über Lichtfelder kontrollierten Dynamik von Elektronen in Atomen, Molekülen und Nanopartikeln.
„Die Ehrung bedeutet mir sehr viel und spornt mich an, unsere Forschung auf höchstem Niveau voranzutreiben. Da ich mich dem amerikanischen Kontinent und der APS sehr verbunden fühle, ist dies eine der für mich persönlich bedeutendsten Auszeichnungen“, erklärt Matthias Kling. „Ich möchte mich ausdrücklich bei meinem Team bedanken, das mit höchstem Einsatz unsere Forschung vorangetrieben hat“, fügt er hinzu.Kling befasst sich derzeit mit einem der fundamentalsten Prozesse der Photophysik, der Photoemission von Elektronen. Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe untersucht er die Zeitdauer der Photoemission in Molekülen und Nanostrukturen, und wie diese Rückschlüsse auf deren elektronische Struktur und hochkomplexe Wechselwirkungen erlaubt. Die APS wurde 1899 gegründet und hat heute rund 51.000 Mitglieder weltweit. Sie gliedert sich in 14 Abteilungen sowie 14 Fachgruppen, die sich auf alle Bereiche der physikalischen Forschung erstrecken. Den Status eines Fellows erlangen APS-Mitglieder auf der Basis eines präzise definierten Nominierungs- und Evaluationsprozesses.
Matthias Kling wurde 1972 in Hannover geboren. Er studierte Physik an der Georg-August-Universität Göttingen, an der er 1998 die Diplomprüfung ablegte und 2002 auf dem Gebiet der Femtosekunden-Spektroskopie auch promoviert wurde. In den darauffolgenden Jahren war er Feodor-Lynen Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung an der University of California, Berkeley, USA, und Marie-Curie Stipendiat am AMOLF Institut in Amsterdam, Niederlande. Zwischen 2007 und 2012 leitete Professor Matthias Kling am MPQ eine Arbeitsgruppe im Rahmen des Emmy-Noether und Heisenbergprogramms der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG). Hier hat er wesentliche Grundsteine für die Entwicklung und Anwendung der Attosekunden Spektroskopie an Molekülen und Nanostrukturen gelegt. Nach kurzem Aufenthalt als Assistenzprofessor an der Kansas State University, USA, erhielt er 2013 einen ERC Starting Grant der Europäischen Union und kehrte als Professor für Ultraschnelle Bildgebung und Nanophotonik an die LMU in München zurück. 2019 wurde er zum Max Planck Fellow am MPQ berufen, wo er in enger Zusammenarbeit mit Direktor Ferenc Krausz die Attosekundenphysik an Molekülen und Nanostrukturen vorantreibt.
Thorsten Naeser, MPQ