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Millionenförderung für Ewing-Sarkom-Forschung

21.11.2018

In einem neuen Forschungsverbund wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LMU, des „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) sowie des Westdeutschen Tumorzentrums Essen die Ewing-Sarkomforschung vorantreiben und daraus Ansätze für neue Di...

Ewing-Sarkome sind nach Osteosarkomen die zweithäufigsten Knochentumoren im Kindes- und Jugendalter. Derzeitige Therapiestrategien führen bei etwa einem Drittel der Patienten zu Rückfällen – mit meist fatalem Ausgang. Obwohl das Verständnis über die Tumorbiologie des Ewing-Sarkoms in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, konnten die Heilungsraten bisher nicht relevant verbessert werden. Drei wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus Heidelberg, München und Essen wollen das nun ändern: In dem so genannten „Translationalen Ewing-Sarkomforschungsverbund“ wollen sie am Beispiel des Ewing-Sarkoms modellhaft erforschen, wie die angeborene genetische Vielfalt der Tumore im Zusammenspiel mit erworbenen Genveränderungen den Krankheitsverlauf beeinflusst. Aus den Erkenntnissen ihrer Untersuchungen wollen sie Ansätze für die personalisierte Therapie von Tumoren im Kindes- und Jugendalter ableiten.

Die Experten am KiTZ wollen im Rahmen der Zusammenarbeit einen Genomatlas erstellen, der klinische, histologische sowie molekulargenetische Informationen von Ewing-Sarkomen und ähnlichen Tumoren umfasst. Zudem charakterisieren sie Immunzellen, die in Ewing-Sarkom einwandern, mit modernsten Technologien, um Ansätze für eine mögliche Immuntherapie zu finden.

Aufgabe der Münchener Arbeitsgruppe wird es sein, mit Hilfe genetischer und epigenetischer Methoden die molekulare Vielfalt der Tumoren zu ergründen. „Wir werden nach Genen suchen, die bei der Vorhersage des Krankheitsverlaufes von Ewing-Sarkom-Patienten helfen können und eventuell als therapeutische Angriffspunkte in Frage kommen“, erklärt PD Dr. Dr. Thomas Grünewald, Leiter der Max-Eder Nachwuchsgruppe für Pädiatrische Sarkombiologie am Pathologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Das Essener Team befasst sich schließlich mit der Identifizierung von Biomarkern mit Hilfe der sogenannten Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) – also der Analyse von flüssigen Patientenproben wie Blut, Knochenmark oder Urin. Auf diese Weise hofft das Team, die Faktoren zu identifizieren, die zur Bildung von Mikrometastasen bei Ewing-Sarkomen führen.

Gefördert wird das Verbundprojekt, das über einen Zeitraum von fünf Jahren laufen wird und im November dieses Jahres startet, von der Gert und Susanna Mayer Stiftung. Sie stellt 1,5 Millionen Euro dafür zur Verfügung.

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