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My name is …

20.09.2023

Saskia Kersten, neuberufen an der LMU, ist Expertin für das Lehren und Lernen der englischen Sprache und forscht unter anderem darüber, wie der Vokabelerwerb am besten klappt.

Prof. Saskia Kersten

Wie Englisch am besten lehren und lernen? Diese Frage beschäftigt Professorin Saskia Kersten. | © LMU/Stephan Höck

Manchmal ist es leichter, mehrere Wörter auf einmal zu lernen statt ein einzelnes. Das ist eines der Forschungsergebnisse von Saskia Kersten, Professorin für Englische Mediendidaktik und Angewandte Sprachwissenschaft. „Es hilft beim Erinnern, wenn Lernende beim Vokabellernen formelhafte Wendungen einüben“, sagt Kersten. Statt „mistake“ (Fehler) sollte man sich gleich „to make a mistake“ merken und statt „name“ zum Beispiel die Wendung „my name is“, sagt Kersten, die am Department Anglistik und Amerikanistik forscht und lehrt und das Sprachenzentrum der LMU leitet.

Ihre Position an der LMU sei eine „Schnittstellen-Professur“, da sie sowohl die Fachdidaktik Englisch als auch die angewandte Sprachwissenschaft umfasst. Sie ist also Expertin dafür, die englische Sprache bestmöglich zu vermitteln und zu lernen, und gibt dieses Wissen ihren Studierenden weiter, unter denen viele angehende Lehrkräfte sind.

Mit ihnen arbeitet sie zum Beispiel zu Korpora von echter Sprache. „Auf universitärer Ebene ist es etabliert, Korpuslinguistik auch für Sprachenlernende zu nutzen, also die Arbeit mit speziellen Sammlungen von authentischen Sprachdaten. Dies ist aber noch nicht in der Schule angekommen.“ Die Frage, wie sich die korpuslinguistische Forschung für den Schulunterricht nutzbar machen lässt, wird sie in nächster Zeit weiterverfolgen.

In ihrer Forschung interessiert Saskia Kersten auch, wie die englische Sprache in digitalen Medien verwendet wird. So hat sie etwa untersucht, welche Namen sich Nutzerinnen und Nutzer auf digitalen Plattformen geben und welche Strategien sie damit verfolgen. Auch Entwicklungen bei der digital vermittelten Sprache sind für Saskia Kersten stets mit der Frage verbunden, wie sie sich für das Sprachenlernen einsetzen lassen. Die Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz und Chat-GPT sowie digitale Lernmöglichkeiten verfolgt die Wissenschaftlerin daher sehr genau.

Fokus auf den Anwendungsbezug

Saskia Kersten hat an der Ruhr-Universität Bochum und der University of East Anglia Anglistik, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Sprachlehrforschung studiert. Nach dem Magisterabschluss hat sie zwei Jahre bei IBM in Stuttgart und Essen gearbeitet. Für ihre Promotion ging die Anglistin an die Universität Hildesheim, wo sie im Jahr 2009 mit einer Arbeit über das Vokabellernen an der Grundschule promoviert wurde und bis 2013 vor allem in der Lehrkräftebildung arbeitete. Danach zog es Saskia Kersten nach Großbritannien. Dort lehrte sie an der University of Hertfordshire im Bereich English Language and Linguistics, bis der Ruf an die LMU erfolgte. Sie leitete Kurse für Studierende der englischen Sprachwissenschaft sowie für angehende Sprachlehrkräfte, die Englisch für Nicht-Muttersprachler unterrichten, und betreute Promovierende. „Der Bezug zur Anwendung und was das für den Unterricht bedeutet, hat mich die ganze Zeit begleitet“, sagt Saskia Kersten.

An der LMU hat sie sich sehr gut aufgenommen gefühlt. „Es ist interessant, wieder nach Deutschland zurückzukommen – wobei ich ja als Nordrhein-Westfälin Bayern nur von kurzen Stippvisiten kannte.“ Die ersten Monate seien sehr spannend und es sei leicht gewesen, mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Das liegt auch an den vielen Anknüpfungspunkten, die es für Saskia Kersten an der LMU in der Fachdidaktik Englisch und der Linguistik gibt.

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