Neue Humboldt-Preisträgerin an der LMU

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In ihrer Forschung interessiert sich die Philosophin Laurie A. Paul unter anderem für Fragen zur Natur des Selbst, zur Entscheidungsfindung und zur philosophischen Methodologie. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Zu ihren bekanntesten Beiträgen gehören Studien über Kausalität, zeitliche Erfahrung sowie insbesondere ihre Entwicklung des Konzepts der transformativen Erfahrung und dessen Anwendung auf entscheidungstheoretische Zusammenhänge. In ihrem Buch „Transformative Experience“ argumentiert sie, dass der besondere transformative Charakter bestimmter neuer Erfahrungen, wie die Geburt des ersten Kindes, spannende erkenntnistheoretische Fragen aufwirft, der unmittelbare Relevanz für viele persönliche Lebensentscheidungen hat. Darüber hinaus verbindet sie zentrale Debatten aus der Metaphysik, der Philosophie des Geistes und der Erkenntnistheorie mit der Frage, welche Rolle die Erfahrung bei der Konstruktion des Selbst spielt – und zwar auf eine Art und Weise, die die zeitgenössische Philosophie mit den Problemen des wirklichen Lebens verbindet.

Laurie A. Paul ist Professorin für Philosophie und Kognitionswissenschaften an der Yale University mit einer zweiten Berufung an das dortige Psychologie-Department. Zudem ist sie die Leiterin der Self and Society Initiative, einer interdisziplinären Kooperation, die vom Wu Tsai Institute der Yale University finanziert wird.

An der LMU wird Laurie A. Paul bei Professor Stephan Hartmann zu Gast sein, Inhaber des Lehrstuhls für Wissenschaftstheorie und einer der Direktoren des Munich Center for Mathematical Philosophy (MCMP). Während ihres Aufenthalts in München plant sie, an einem Projekt zu arbeiten, das die metaphysische Struktur des Selbst und der subjektiven Erfahrung von einem empirisch informierten Standpunkt aus untersucht. „Dieses Projekt steht in direktem Zusammenhang mit einschlägigen Forschungen am MCMP und anderen Projekten an der Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft“, sagt Hartmann, „sodass eine produktive Zusammenarbeit mit Professorin Paul zu erwarten ist.“