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Neuer Bessel-Preisträger kommt an die LMU

09.02.2018

Der Klassische Philologe Przemysław Marciniak hat einen Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis erhalten und nützt ihn für einen Forschungsaufenthalt am Lehrstuhl für Byzantinistik.

Der Klassische Philologe Przemysław Marciniak ist von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Ab März wird er bei Professor Albrecht Berger am Lehrstuhl für Byzantinistik zu Gast sein. Przemysław Marciniak ist Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie an der Schlesischen Universität in Kattowitz. Marciniak forscht vor allem über die byzantinische Literatur, insbesondere über Satire und Theater und interessiert sich für die Rezeption der byzantinischen Kultur. In Kattowitz hat er eine internationale Arbeitsgruppe zum Thema etabliert, die zur Gründung des ersten Forschungszentrums für Byzantinistik in Polen führte. Das Zentrum fungiert heute als institutioneller Rahmen für Wissenschaftler aus Polen und dem Ausland, die bei der Realisierung von Forschungsprojekten zusammenarbeiten. Zudem wird von hier aus das Byzantine Reception Network koordiniert, das Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnnen aus elf Ländern verbindet, die der Frage der Rezeption der byzantinischen Kultur nachgehen. Zuletzt erschien unter Marciniaks Mitherausgeberschaft der Band The Reception of Byzantium in Europe since 1500.

An der LMU wird Przemysław Marciniak über die Rezeption des Falls von Konstantinopel in der europäischen Literatur arbeiten und die kommentierte polnische Übersetzung des Philopatris abschließen, einer byzantinischen Satire aus dem 11. Jahrhundert. Das Institut für Byzantinistik, Byzantinische Kunstgeschichte und Neogräzistik, an dem Marciniak in Kooperation mit Albrecht Berger arbeiten wird, bietet hierfür ideale Bedingungen, nicht zuletzt wegen der exzellenten Bibliothek des Historicums.

Weitere Preisträger an der LMU

Bereits im vergangenen Jahr kamen zwei Bessel-Preisträger an die LMU: Der Materialwissenschaftler Omar Saleh, Professor von der University of California in Santa Barbara, forscht im Team des Physikers und DNA-Origami-Spezialisten Tim Liedl, Professor in der Soft Condensed Matter Group der LMU. Am Lehrstuhl von Heiner Igel, Professor am Department für Geo- und Umweltwissenschaften, ist die Geophysikerin Professor Magali Isabelle Billen zu Gast, Expertin auf dem Gebiet der Geodynamik. Sie beschäftigt sich damit, mit Hilfe seismischer Daten und numerischen Modellierungen das Abtauchen von Teilen der Erdkruste und des oberen Erdmantels in das tiefere Erdinnere zu verstehen.

Für den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis können „in ihrem Fachgebiet bereits international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland, die ihre Promotion vor nicht mehr als 18 Jahren abgeschlossen haben, nominiert werden“, heißt es in den Förderungsstatuten der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die Preisträger werden für ihre herausragenden Forschungsleistungen ausgezeichnet. Sie sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Die Humboldt-Stiftung verleiht jährlich etwa 20 der mit jeweils 45.000 Euro dotierten Preise.

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