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Passagen der Migration

21.10.2016

Was bedeuten die Erfahrungen zwischen Abreise und Ankunft für Migrierende und wie lässt sich dieser Übergang konzeptionell erfassen? Eine Vortragsreihe am Center for Advanced Studies (CAS) der LMU nimmt das Thema "Passage" in den Blick.

Migration bedeutet, die Heimat zu verlassen und in der Fremde anzukommen. Was auf diesem Weg und in dieser Zeit passiert, ist Thema der Vortragsreihe „Passagen“ am Center for Advanced Studies (CAS) der LMU in diesem Wintersemester. „In der Forschung geht es bislang vor allem um das Aufbrechen und Ankommen, aber weniger um das Dazwischen“, sagt Burcu Dogramaci. Dogramaci ist Professorin für Kunstgeschichte an der LMU und ebenso wie Ursula Prutsch, Privatdozentin am Amerika-Institut, Sprecherin des CAS-Schwerpunktes „Repräsentationen von Migration“, der mit der Vortragsreihe seine Arbeit aufnimmt.

In der Vortragsreihe „Passagen/Passages“ führt das CAS nun Forscher verschiedener Disziplinen zusammen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Fluchtbewegungen setzen sie sich damit auseinander, wie sich die Momente des Übergangs, die mit dem Passieren von Grenzen und Ländern verbunden sind, wissenschaftlich fassen lassen. Die Reihe startet am 25. Oktober mit methodischen Überlegungen des Kulturhistorikers Jakob Vogel vom Centre d’Histoire de Science Po. Er spricht über die Passage als „analytisches Konzept“.

Konkrete Fluchterfahrungen stehen im Mittelpunkt des zweiten Vortrags am 7. Dezember. Referentin ist Dawn Chatty, langjährige Direktorin des Refugee Studies Centre der Universität Oxford. Die Anthropologin forscht insbesondere über humanitäre Aspekte des Syrienkonflikts. Am CAS spricht sie über „Forced Migration: Contextualizing the Syrian Refugee Crisis“.

Der Politologe Dr. J. Olaf Kleist vom Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück hat zuletzt Aufsehen mit seiner Forderung geweckt, alle Grenzen zu öffnen und auf Kontrollen zu verzichten. In seinem Vortrag am CAS am 12. Januar referiert er zum Thema „An der Grenze. Abschottung und Aufnahme von Migrierenden.“

Zum Abschluss der Vortragsreihe am 8. Februar 2017 wird die Schriftstellerin Lena Gorelik über „Die Literatur der Passage“ sprechen. Übersicht der Vorträge Mehr zum Schwerpunkt „Repräsentationen von Migration“

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