04.06.2024
Forscherinnen und Forscher der LMU und weiterer Einrichtungen untersuchen, wie sich Pflanzen an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen – und anpassen lassen. Jetzt geht der Transregio-Sonderforschungsbereich in eine dritte Förderperiode.
Pflanzen haben bemerkenswerte Fähigkeiten entwickelt sich anzupassen, wenn sie unter Stress geraten, weil sich die Umweltbedingungen ändern. Doch wie genau sehen die Strategien aus, mit denen sie reversibel innerhalb von Stunden oder Tagen etwa mit schwankenden Temperaturen und Lichtintensitäten umgehen? Das untersucht der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Transregio-Sonderforschungsbereich TRR175 („The Green Hub – Central Coordinator of Acclimation in Plants“). Im Fokus stehen dabei die Funktionen des Chloroplasten. Das Organell, in dem die Photosynthese stattfindet, ist gleichsam ein wichtiger Knotenpunkt: Es ist der Haupt-Sensor und gleichzeitig auch das Ziel wichtiger Akklimatisationsprozesse.
Der TRR 175 führt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus München, der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau, der Humboldt-Universität zu Berlin und drei weiteren Institutionen zusammen, um die Expertise zur Biologie des Chloroplasten in den Modellsystemen Arabidopsis, Tabak, Leindotter, Chlamydomonas und Chlorella zu bündeln. Jetzt geht der bereits seit 2016 geförderte Großverbund in die dritte und finale Förderperiode.
„In der letzten Förderperiode werden wir uns mit der Anpassung von Pflanzen an komplexe natürliche Umweltveränderungen befassen, gerade rechtzeitig, um sie fit für den Klimawandel zu machen.“, sagt Dario Leister, Professor für Molekularbiologie der Pflanzen an der LMU und Sprecher des TRR 175. Ziel des Verbundes ist es, die zellulären Netzwerke, die die Akklimatisierung unter natürlichen Bedingungen vermitteln, vorhersehbar zu modifizieren und langfristig zu „intelligenten Züchtungsmethoden“ beizutragen, mit denen sich Nutzpflanzen mit verbesserten Anpassungseigenschaften erzeugen lassen.