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Pro Meritis Scientiae et Litterarum

13.07.2021

Der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler hat Dr. Camilla Rothe vom Tropeninstitut des LMU Klinikums für ihre Corona-Forschung ausgezeichnet.

Minster Sibler überreicht Dr. Camilla Rothe die Auszeichnung Pro Meritis Scientiae et Litterarum

Der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler überreicht Dr. Camilla Rothe die Auszeichnung. | © StmWK

Am 27. Januar 2020 identifizierte Dr. Camilla Rothe, Oberärztin am Tropeninstitut des LMU Klinikums, zusammen mit ihrem Team den ersten Corona-Fall Deutschlands. Der Patient hatte sich offensichtlich bei einer Kollegin aus China infiziert, die sich selbst bester Gesundheit erfreute und keinerlei Symptome zeigte. Das Team um Dr. Rothe dokumentierte damit als eines der ersten die asymptomatische COVID-19-Infektion. Durch Überprüfung mehrerer Patientenkohorten ist heute bekannt, dass 30 bis 40 Prozent aller mit dem Virus Infizierten keine Symptome zeigen, trotzdem aber hochgradig ansteckend sind. Aufgrund der Erkenntnisse von Dr. Camilla Rothe konnten Hunderte Menschenleben gerettet werden, obwohl ihre Beobachtung anfänglich Skepsis und Ablehnung ausgelöst hatte. Grund genug für das Time Magazine, Dr. Camilla Rothe in seine Liste der 100 einflussreichsten Personen 2020 aufzunehmen.

Grund genug auch für den Bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler, die Medizinerin mit der Auszeichnung Pro Meritis Scientiae et Litterarum des Freistaats Bayern zu ehren, die das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst seit 2000 auslobt.

„Als Tropenmedizinerin, die es bereits mit einem höchst infektiösen Erreger wie Ebola zu tun hatte, sind Sie es gewohnt, einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Staatsminister Sibler in seiner Laudatio im Wissenschaftsministerium. „Und genauso besonnen haben Sie auch reagiert, nachdem Sie den Erreger Sars-CoV-2 erstmals bei einem deutschen Patienten identifiziert hatten.“ Ihre Standhaftigkeit mache sie, so Sibler, zu einem Vorbild für viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Denn mutige Forscherinnen und Forscher, die sich nicht scheuten, auch ‚unangenehme' Wahrheiten zu verkünden, seien für den Diskurs in einer offenen Gesellschaft unerlässlich. Dies gelte generell, aber gerade in solchen Extremsituationen wie einer Pandemie, sagte der Minister.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, so Camilla Rothe, „möchte aber auch ausdrücklich betonen, dass sie eine Anerkennung der erfolgreichen Arbeit meines gesamten Teams ist.“

Ihre Arbeit zur Corona-Infektion fand weltweit Beachtung – so unter anderem in einem Bericht der New York Times, deren Corona-Berichterstattung jüngst den Pulitzer-Preis for Public Service erhalten hat.

Ziel der Auszeichnung Pro Meritis Scientiae et Litterarum ist es, Persönlichkeiten zu ehren, die sich bei ihrer Arbeit um das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kunst verdient gemacht haben. Der Preis soll darüber hinaus dabei helfen, Kultur wieder als Einheit zu begreifen. Wissenschaft und Kunst sollen als zwei Seiten derselben Medaille wahrgenommen werden.

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