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Professorin Jutta Engel verstorben

05.04.2023

Die Ärztin und Leiterin des Münchner Tumorregisters starb am 12. März 2023 nach schwerer Erkrankung.

Professorin Jutta Engel

Professorin Jutta Engel, am 24.2.1962 in Werne, Nordrhein-Westfalen, geboren, studierte von 1983 bis1989 Medizin an der LMU und wurde hier 1992 promoviert. 1995 erhielt sie die Anerkennung zur Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Nach ärztlicher Tätigkeit am Klinikum München-Harlaching und am Rotkreuzklinikum wechselte sie 1996 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Tumorregister München am Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE).

Sie begann ihre Arbeit in der Krebsepidemiologie unter Leitung von Professor Hölzel mit Feldstudien zur Lebensqualität bei Brustkrebs und anderen Krebserkrankungen. Von 1998 bis 2000 absolvierte sie den postgradualen Studiengang Öffentliche Gesundheit und Epidemiologie am IBE mit dem Abschluss einer Magistra Public Health (postgrad.). 2006 habilitierte sie sich im Bereich Epidemiologie an der LMU.

2009 wurde Jutta Engel zur Universitätsprofessorin für Biostatistik mit Schwerpunkt Onkologie berufen und übernahm zeitgleich die Leitung des Tumorregisters München. In ihren wissenschaftlichen Arbeiten befasste sich Jutta Engel unter anderem mit dem Metastasierungsverhalten des Mammakarzinoms, was den Grundstein für einen neuen, wegweisenden Blick auf die Axilladissektion legte und inzwischen sehr vielen Frauen unnötige Nebenwirkungen erspart. Ihre Mitarbeit bei der Erarbeitung von Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms sowie der Aufbau einer umfassenden Unterstützung von Organzentren bei der Zertifizierung nach DKG durch das Tumorregister München waren zentrale Bestandteile ihrer Arbeit.

Ihr Forschungsschwerpunkt war es, durch Fragestellungen der Versorgungsforschung in der Onkologie universitäre Erkenntnisse und Ergebnisse klinischer Studien in die Routineversorgung von Krebskranken einzubringen und zu evaluieren. Die Leitung des Tumorregisters München und sein Ausbau zu einem bevölkerungsbezogenen klinischen Krebsregister lagen ihr besonders am Herzen, weshalb sie sich dafür mit großem Engagement einsetzte.

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