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Stifterverband ehrt Juliane Diller

28.06.2018

Dr. Juliane Diller, Biologin und stellvertretende Direktorin der Zoologischen Staatssammlung München, hat mit der Richard-Merton-Ehrennadel die die höchste Auszeichnung des Stifterverbandes erhalten.

Zu den großen Erfolgen von Juliane Dillers Arbeit gehöre, so die Laudatio, dass ein Großteil des „Panguana“-Geländes kürzlich zum Naturschutzgebiet erklärt werden konnte. Die Station im peruanischen Regenwald, deren Leitung Diller nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 2000 übernahm, hat sich zu einer international renommierten Forschungsstätte entwickelt, auf der die wissenschaftliche Erkundung des komplexen und labilen Lebensraumes Regenwald im Mittelpunkt steht: Mehr als 180 Publikationen, darunter viele Diplom- und Doktorarbeiten, erschienen im Laufe des nunmehr 50-jährigen Bestehens von „Panguana“. Diller organisiert heute regelmäßig Forschungsexpeditionen dorthin. 2014 gründete sie die Panguana Stiftung, die den dauerhaften Betrieb der Station sichert.

Durch Erklärung zum Naturschutzgebiet wurde die faszinierende Natur vor Zugriffen von außen — wie durch Brandrodung oder illegale Goldwäsche — geschützt und der Erhalt der einmaligen Artenvielfalt gesichert. Durch den Zukauf von Parzellen wird das Gelände immer weiter vergrößert.

Zahlreiche soziale Projekte vermitteln, dass der Erhalt und Schutz des Regenwaldes von „Panguana“ nicht nur zentral für die Lebens- und Zukunftsqualität der Einwohner, sondern langfristig auch für ganz Peru sowie für das Weltklima von Bedeutung ist.

Juliane Diller wuchs in Lima und im peruanischen Urwald auf, wo ihre Eltern die Forschungsstation „Panguana“ gründeten. Tragische Bekanntheit erlangte sie nach einem Flugzeugabsturz im Dschungel am Heiligabend 1971. Die damals 17jährige überlebte das Unglück, bei dem die anderen Insassen, darunter auch ihre Mutter, ums Leben kamen. Juliane Dillers Lebensgeschichte, die sie in ihrer Autobiographie „Als ich vom Himmel fiel“ niederschrieb, wurde von Werner Herzog verfilmt. Aktuell entsteht in Hollywood der Film „Girl Who Fell From The Sky“, der 2019 in die Kinos kommen soll.

Die Richard-Merton-Ehrennadel ist die höchste Auszeichnung des Stifterverbandes und ist benannt nach dem deutschen Industriellen, Politiker und Stifter Richard Merton (1881—1960), der zu den Gründern des ersten Stifterverbandes von 1920 gehörte. Ab 1936 wurde er von den Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus allen öffentlichen Ämtern gedrängt und konnte 1939 mit knapper Not nach England entkommen. Merton kehrte 1947 nach Deutschland zurück, widmete sich dem Wiederaufbau der Metallgesellschaft und der Neugründung des Stifterverbandes. Merton war von 1949 bis 1953 dessen erster Vorsitzender.

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