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Unter Nachbarn

29.09.2015

„Deutschland und Frankreich in der Europa- und Weltpolitik“: Der prominente französische Politologe Alfred Grosser kommt zum Vortrag an das Geschwister-Scholl-Institut.

Professor Alfred Grosser ist einer der herausragenden französischen Intellektuellen der Nachkriegszeit. 1925 in Frankfurt am Main geboren, war Grosser bis 1992 Studien- und Forschungsdirektor an der ‚Fondation Nationale des Sciences Politique‘ in Paris. 1975 wurde er für sein großes Engagement für die deutsch-französischen Beziehungen mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

In seinem Vortrag wird Professor Grosser zunächst kurz die Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen seit dem Zweiten Weltkrieg skizzieren und danach auf die gegenwärtigen Spannungen auf höchster politischer Ebene sowie auf das gute gegenseitige Verständnis auf zivilgesellschaftlicher Ebene eingehen. Die Griechenlandkrise habe, so seine These, Heucheleien an den Tag gelegt und neuerdings säkulare Fragen aufgeworfen: Gibt es eine Übermacht Deutschlands in Europa? Eine neue französische Deutschlandfeindlichkeit? Auch die Konflikte im Nahen Osten und Afrika stellen Fragen, so Grosser, etwa nach der Ohnmacht gegenüber der Barbarei oder nach dem fortwährenden deutschen Zögern vor Militäreinsätzen. Obwohl jedem bewusst ist, dass nur eine aktive EU eine Weltrolle spielen kann, falle Europa zwei Unzulänglichkeiten zum Opfer: der französischen Selbstüberschätzung und dem deutschen Trauma der Vergangenheit.

Die Veranstaltung mit Alfred Grosser findet am Mittwoch, 7. Oktober 2015, um 16:15 Uhr im Geschwister-Scholl-Institut (GSI) der LMU, Oettingenstr. 67, Hörsaal B001, statt. Der Eintritt ist frei. Der Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung des Institut français München mit dem GSI.

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