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Verbindung gegen Krebs

21.03.2018

Ein Team aus Biologen der LMU und Chemikern des FMP Berlin erhält den Leibniz-Gründerpreis 2018.

Wissenschaftler der LMU sind mit dem Gründerpreis der Leibniz-Gemeinschaft ausgezeichnet worden. Professor Heinrich Leonhardt und Dr. Jonas Helma-Smets von der LMU sowie Dr. Dominik Schumacher und Professor Christian Hackenberger vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie Berlin (FMP Berlin) erhalten den Preis für ihr Gründungsvorhaben ‚Tubulis Technologies‘ das Nebenwirkungen von Chemotherapien reduzieren möchte. Der Preis ist mit 50.000 Euro für die weitere Entwicklung des Unternehmenskonzepts dotiert.

Den Grundstein für das Gründungsvorhaben hat das gemeinsame interdisziplinäre Projekt der Forscher im Schwerpunktprogramm 1623 „Chemoselektive Reaktionen für die Synthese und Anwendung funktionaler Proteine“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft gelegt. Das Gründungsteam wurde bereits mit dem m4-Award des bayerischen Wirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Das Vorhaben wird zudem im Rahmen des EXIST-Forschungstransfer-Programms des Bundeswirtschaftsministeriums sowie des Leibniz-Wettbewerbs der Leibniz-Gemeinschaft gefördert.

Tubulis hat einzigartige Technologien für die Herstellung besonders stabiler Antikörper-Wirkstoff-Verbindungen entwickelt. Dabei wird ein chemotherapeutisches Medikament durch eine feste Kopplung an einem Antikörper zielgerichtet an Krebszellen abgegeben. Im Vergleich zur klassischen Chemotherapie minimieren sich so die unerwünschten Nebenwirkungen im gesunden Gewebe. Das Geschäftsmodell sieht vor, in gemeinsamen Entwicklungen und Lizenzverträgen mit Kunden aus dem Pharma- und Biotech-Bereich effiziente und zielgerichtete Wirkstoffe zu liefern, indem Wirkstoffe und Antikörper mit einer Art molekularem Superkleber verbunden werden. Auch die Entwicklung eigener Antikörper ist geplant.

Die operativen Geschäfte von Tubulis Technologies führen der Wirtschaftschemiker Dr. Dominik Schumacher und der gründungserfahrene Biologe Dr. Jonas Helma-Smets. Für die weitere Unternehmensentwicklung ist noch in diesem Jahr die Gründung einer GmbH geplant, die nach weiteren Validierungen und Laborinvestitionen zügig ein ADC-Pilotprojekt und anschließende erste Kooperationsprojekte mit Industriepartnern anstrebt.

Für Leibniz-Präsident Matthias Kleiner besticht das ausgezeichnete Vorhaben vor allem durch seine gesellschaftliche Relevanz: „Krebs ist nicht nur als zweithäufigste Todesursache in Deutschland, sondern auch wegen der oft gravierenden Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei vielen Menschen mit großen Ängsten verbunden. Tubulis Technologies macht Hoffnung auf eine effektive Behandlung mit vergleichsweise geringen Nebenwirkungen. Ich hoffe, dass der Leibniz-Gründerpreis dazu beitragen kann, dieses vielversprechende Vorhaben aus einer Kooperation von Leibniz-Institut und Universität erfolgreich weiterzuentwickeln, damit es am Ende den Patientinnen und Patienten zugutekommt.“

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