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Zuverlässiges Wissen über zuverlässige KI

27.05.2022

DAAD-Förderinitiative zu Künstlicher Intelligenz: Am Standort München entsteht eine „Konrad Zuse School“ für die Ausbildung von Spitzennachwuchs in „Reliable AI“.

Artwork eines Servers

© LMU

Der Boom der Künstlichen Intelligenz scheint unaufhaltsam zu sein, allenfalls wird er derzeit durch einen Mangel an entsprechend hochkarätig ausgebildetem Nachwuchs gebremst. Hier setzt die neue „Konrad Zuse School of Excellence in Reliable AI (relAI)“ an, die die Technische Universität München (TUM) und die LMU nun mit gut 20 Partnern aus Forschung und Industrie aufbauen. Die Konrad Zuse School soll ein Netzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft etablieren, um exzellenten KI-Nachwuchs aus der ganzen Welt zu gewinnen. Gefördert wird das Vorhaben vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Sprecher der School ist Stephan Günnemann, Professor für Data Analytics und Machine Learning an der TUM, Co-Sprecherin Gitta Kutyniok, Professorin für Mathematische Grundlagen der Künstlichen Intelligenz (Bavarian AI Chair) an der LMU.

Das neue strukturierte Ausbildungsprogramm (MSc und PhD) richtet sich an Master-Studierende und Promovierende aus aller Welt, die damit am Standort München ihre wissenschaftliche Ausbildung fortsetzen. Das Ziel der Initiative ist es, die Nachwuchskräfte langfristig an den Forschungsstandort Deutschland zu binden. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft ermöglichen ihnen eine forschungsbasierte Ausbildung und eröffnen ihnen ebenso eine anwendungsorientierte Perspektive für Karrieren in der Wirtschaft. „Der Zuschlag für unsere gemeinsame Konrad-Zuse-School ist ein Meilenstein“, sagt Gitta Kutyniok. „Er bringt uns im harten Wettbewerb um die weltweit besten KI-Studierenden deutlich nach vorn.“

Wie kommen selbstlernende Algorithmen zu richtigen Entscheidungen?

Die neue School setzt zudem auf ein Thema, das essenziell ist wie kaum ein anderes für den Fortschritt von KI-Technologien. Es geht um die Frage der Reliability, der Zuverlässigkeit der Verfahren. Wie verlässlich ist Künstliche Intelligenz? Wie lässt sich sicherstellen, dass die selbstlernenden Algorithmen zu richtigen Entscheidungen kommen, weil sie das Richtige gelernt haben und es richtig verarbeiten? Längst keine nur akademische Angelegenheit, wenn die Gesellschaft in Zukunft auf KI-Anwendungen auch in sensiblen Bereichen wie der Medizin oder dem Autonomen Fahren setzen will. Denn daran, wie sicher die Algorithmen arbeiten, wie gut dabei der Schutz der Privatsphäre gewährleistet ist, hängt letztlich auch die gesellschaftliche Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz. Die Absolventinnen und Absolventen der School sollen deswegen nicht nur für die technischen Herausforderungen exzellent ausgebildet sein, sondern auch für den Umgang mit den gesellschaftlichen Implikationen von KI.

Das Netz der Kooperationspartner der Münchner Konrad Zuse School relAI ist weit gespannt. Mit dabei sind neben den Fraunhofer Instituten für Kognitive Systeme sowie für Angewandte und Integrierte Sicherheit und dem Helmholtz Zentrum München KI-Zentren aus aller Welt, etwa an den Universitäten Stanford und Princeton, der New York University und der ETH Lausanne sowie Industrieunternehmen wie Google, Siemens und Munich Re.

Die „Konrad Zuse School of Excellence in Reliable AI“ ist eine von bundesweit drei neuen Ausbildungsstätten für den KI-Nachwuchs, die der DAAD fördert. Im Wettbewerb standen 18 Projekte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für die Münchner School für die Jahre bis 2027 13,8 Millionen Euro bereit.

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