Ina Brechenmacher fasziniert das Leben abseits der Großstädte. „Ich bin kein Landei“, erzählt die 24-Jährige. Aber sie finde es spannend, ihre akademische Arbeit ein Stück weit in ihre Heimatstadt zurückzutragen. Zu Beginn ihrer Masterarbeit beschäftigte sich die angehende Amerikanistin daher mit dem nordamerikanischen Kleinstadt-Mythos, parallel dazu erarbeitet sie für ihr Abschlussprojekt am Rachel Carson Center, wo sie ein Aufbaustudium in Umweltwissenschaften belegt, eine umwelthistorische Stadtführung in ihrem Heimatort. „Für die vom Dorf bin ich aber nach wie vor die aus der Stadt“, erzählt Ina Brechenmacher. Um das zu ändern, engagiert sie sich stark auf lokaler Ebene.
Letztes Jahr wollte zum Beispiel eine Mineralwasser-Firma mehr Tiefenwasser in der Region abpumpen. „Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie mir mein Studium der Umweltgeschichte geholfen hat“, berichtet Ina Brechenmacher. Endlich sei sie nicht mehr in einer „akademischen Bubble“ gewesen, sondern konnte zu einem aktuellen Problem recherchieren und argumentieren. Der Protest der Menschen vor Ort war erfolgreich. „Es war ein total gutes Gefühl, etwas für meine Heimat und die Region tun zu können“, erinnert sie sich.