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Krausz wird „Thomson Reuters Citation Laureate“

24.09.2015

Der Physiker Ferenc Krausz ist als „2015 Thomson Reuters Citation Laureate“ ausgezeichnet worden. Mit diesem Prädikat werden Wissenschaftler geehrt, deren Publikationen weltweit von besonders großer Bedeutung sind.

Der international tätige Informationsdienstleister Thomson Reuters hat Professor Ferenc Krausz, Lehrstuhlinhaber für Experimentalphysik an der LMU und Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, aufgrund seiner Beiträge zur Physik zum „Thomson Reuters Citation Laureate“ 2015 gewählt. Mit diesem Prädikat werden Wissenschaftler ausgezeichnet, deren Arbeiten besonders oft in hochrangigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zitiert werden und die damit weltweit besonders einflussreich sind.

Ferenc Krausz gilt als Begründer des Fachgebiets „Attosekundenphysik“. Er erzeugte erstmals Lichtpulse im Attosekundenbereich (1 Attosekunde = 10-18 Sekunden), deren Anwendung für die Beobachtung von Elektronenbewegungen in Atomen zu Aufsehen erregenden Erkenntnissen in der Atom- und Festkörperphysik führten. Mithilfe neuartiger Spiegel entwickelte Krausz zudem eine neue Lasertechnik, mit der Lichtpulse mit nahezu perfekt kontrollierter Wellenform erzeugt werden können. Die hochintensiven Felder solcher Femtosekunden-Pulse(1 Femtosekunde = 10-15 Sekunden) üben auf elektrisch geladene Elementarteilchen Kräfte aus, die den inneratomaren Kräften entsprechen. Damit ermöglichen diese Laserpulse ganz neue Einblicke in den Mikrokosmos. Sie haben zudem ein hohes Anwendungspotenzial, beispielsweise in der Biomedizin.

Sieben LMU-Forscher unter den „Highly Cited Researchers 2015“ Insgesamt sieben LMU-Wissenschaftler gehören mit ihren Publikationen weltweit zu den erfolgreichsten ihres Fachgebiets, wie die aktuelle Liste der „Highly Cited Researchers 2015“ zeigt, in der Thomson Reuters jährlich die meistzitierten Wissenschaftler aus den Natur- und Sozialwissenschaften sowie der Medizin veröffentlicht. Die internationale Analyse berücksichtigt Publikationen aus den Jahren 2003 bis 2013 und schätzt deren Bedeutung anhand der Zahl ihrer Nennungen in anderen Forschungsveröffentlichungen ein.

Zu den meistzitierten Wissenschaftlern gehören neben dem als „Citation Laureate“ besonders ausgezeichneten Krausz auch zwei weitere LMU-Physiker: Der Experimentalphysiker Professor Immanuel Bloch und Nobelpreisträger Professor Theodor Hänsch. Damit forscht gleich die Hälfte der insgesamt sechs in Deutschland arbeitenden Physiker, die in der Liste genannt werden, an der LMU. Insgesamt umfasst die Liste 119 Physiker weltweit.

Zu den weltweit erfolgreichsten LMU-Wissenschaftlern gehören weiterhin Professor Martin Parniske und Professor Niels Dingemanse von der Fakultät für Biologie, der Psychiater Professor Hans-Jürgen Möller sowie der Epidemiologe Professor Heinz-Erich Wichmann. Niels Dingemanse und Martin Parniske zählen im Fachgebiet „Plant and Animal Science“ zu den 22 meistzitierten deutschen Forschern. Insgesamt sind in diesem Fachgebiet 172 Forscher aufgeführt. Hans-Jürgen Möller (i.R.) ist im Fachgebiet „Psychiatry/Psychology“, einer von drei in dem Report aufgeführten deutschen Wissenschaftlern. Weltweit umfasst die Liste in diesem Fachgebiet 110 Wissenschaftler. Heinz-Erich Wichmann, Professor für Epidemiologe (i.R.) an der LMU und ehemals Institutsdirektor am Helmholtz Zentrum München, gehört zu den sieben meistzitierten deutschen Wissenschaftlern im Fachgebiet „Molecular Biology & Genetics, für das der Report weltweit 198 Wissenschaftler verzeichnet.

Ausschließlich Top-Publikationen zählen Insgesamt werden in der Liste der „Highly Cited Researchers 2015“ rund 3100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 21 verschiedenen Fachrichtungen geehrt. Als Basis der Analyse diente das sogenannte „Web of Science“, in dem alle Zitate wissenschaftlicher Veröffentlichungen gesammelt werden. Je häufiger die Publikationen eines Forschers zitiert werden, desto höher werden seine wissenschaftliche Bedeutung und die Qualität seiner Forschungsergebnisse eingestuft. In die Auswertung einbezogen wurden nur Arbeiten, die zu dem einen Prozent der Publikationen mit den meisten Nennungen gehören.

Liste der „Highly Cited Researchers 2015“

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