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Kulturkontakte in antiken Welten

21.04.2015

Eine neue Vortragsreihe zeigt, wie weit die Wurzeln der heutigen Globalisierung zurückreichen.

Internationale Verflechtungen sind kein Alleinstellungsmerkmal der heutigen Zeit. „Neue Forschungsergebnisse in den Altertumswissenschaften zeigen, dass antike Kulturen nicht weniger miteinander verbunden waren, als es zwischen den Ländern heute der Fall ist“, sagt Dr. Anke Hein vom Institut für Sinologie der LMU. Es gab ebenso Handel wie politische Beziehungen und auch persönliche Verflechtungen durch Heirat und Migration. „Schon Homer schrieb in der Odyssee vom Austausch von Geschenken. Auch das ist eine Form von Handel und Pflege interkultureller Beziehungen, wenn es auch nicht unbedingt das Prinzip „Ware gegen Geld“ war oder in Abkommen verschriftlich wurde, wie wir es heute kennen“, sagt Anke Hein.

Gemeinsam mit der Graduate School of Distant Worlds startet das Institut für Sinologie in diesem Sommersemester die Vortragsreihe „Kulturkontakte in antiken Welten“. Die Vorträge zeigen Austauschbeziehungen anhand konkreter Fallstudien aus unterschiedlichen Epochen und Regionen auf.

Thema des ersten Vortrags am 23. April sind die kulturellen Beziehungen Chinas zwischen der zweiten Hälfte des zweiten Jahrtausends bis zum Beginn des ersten Jahrtausends vor Christus: „Globalisation or not? Mid- and long-distance interactions and their effects on Chinese societies during the late second and early first millennia BCE”. Professor Gideon Shelach von der Hebrew University of Jerusalem wird in diesem Vortrag die interkulturellen Kontakte im damaligen Ostasien aufzeigen, von denen heute archäologische Funde Zeugnis geben, und ihre Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung nachzeichnen.

Weitere Themen der Vortragsreihe in diesem Semester sind „Die buddhistische Kunst im Kucha des 5. bis 6. Jahrhunderts im transregionalen Kontext“ (28. Mai), „Orientalische Motive in der homerischen Götterordnung“ (11. Juni) und „Eurasische Vernetzungen“ (9. Juli).

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