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Neue Humboldt-Preisträger an der LMU

12.05.2016

Professor Helen Gilbert (University of London, Großbritannien) wurde mit einem Carl Friedrich von Siemens-Forschungspreis der Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Gilbert ist zu Gast bei Professor Christopher Balme, Direktor des Instituts für Theaterwisse...

Helen Gilbert Helen Gilbert ist eine international renommierte Theaterwissenschaftlerin, die sich vor allem durch ihre Publikationen zum postkolonialen und indigenen Theater einen Namen gemacht hat. Ihre mit Joanne Tompkins verfasste Monographie "Postcolonial Drama: Theory, Practice, Politics" (1996) ist ein Standardwerk. Gilberts Forschungsgebiet umfasst künstlerische Arbeiten aus vielen Regionen der Welt, ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem zeitgenössischen Theater Australasiens und Kanadas. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören "Performance and Cosmopolitics: Cross Cultural Transactions in Australasia" (mit Jacqueline Lo, 2007) und "Sightlines: Race, Gender and Nation in Contemporary Australian Theatre" (1998). Von 2009-2014 leitete sie ein Forschungsprojekt zum Thema ‘Indigeneity in the Contemporary World’, das vom Europäische Forschungsrat (ERC) mit einem seiner hochdotierten Advanced Grants gefördert wurde. Während ihres Aufenthalts am Institut für Theaterwissenschaft wird sie in Zusammenarbeit mit dem Rachel Carson Center ein Forschungsprojekt zum Thema ‚Indigenous Performance in the Age of Environmentalism’ entwickeln.

Helen Gilbert studierte an der University of British Columbia (Kanada), dem Canberra College of Advanced Education (Australien) sowie an der University of Queensland (Australien), wo sie 1994 auch promovierte und anschließend als Dozentin tätig war. 2002 übernahm Gilbert eine Stelle als Associate Professor an der School of English, Media Studies & Art History an der University of Queensland. Seit 2005 ist Helen Gilbert Professorin für Theaterwissenschaften an der Royal Holloway University London (Großbritannien).

Frank Griffel Der Islamwissenschaftler Frank Griffel gehört zu den weltweit führenden Experten für al-Ghazali, einen der wichtigsten islamischen Philosophen und Theologen. Seine Monographie über al-Ghazalis philosophische Theologie führte zu einer neuen Sicht auf dessen Einstellung zu den Naturwissenschaften: Während westliche Beobachter al-Ghazali – und mit ihm auch den größten Teil der islamischen Theologie – für einen Gegner der Naturwissenschaften hielten, konnte Griffel nachweisen, dass al-Ghazali die Existenz kausaler Zusammenhänge nicht ablehnte, sondern den Gedanken der sogenannten „Zweitursache“ verfolgte, nach der Gott durch die Vermittlung geschöpflicher Ursachen wirkt. Mit seinen Arbeiten hat Griffel wichtige Beiträge zur laufenden Neubewertung der nachklassischen islamischen Philosophie und Theologie geliefert, die zu den bemerkenswertesten Entwicklungen sowohl der Islamwissenschaften als auch der Philosophiegeschichte gehört. In früheren Arbeiten konnte er zeigen, wie im Islam der Zeit vor 1200 die Abkehr vom Glauben beurteilt wurde, und wie dies die philosophische Praxis beeinflusste. An der LMU wird Griffel seine historischen Studien auf eine etwas spätere Periode ausdehnen und an einem Buch über die islamische Philosophie und Theologie des 12. Jahrhunderts arbeiten, als sich der Diskurs der nachklassischen islamischen Philosophie formte.

Frank Griffel studierte Philosophie, Arabische Literatur und Islamwissenschaften an den Universitäten in Göttingen, Damaskus, Berlin und London. 1999 promovierte er an der Freien Universität Berlin. Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orient-Institut der Deutsch-Morgenländischen Gesellschaft in Beirut kam er im Jahr 2000 an die Yale University, New Haven (USA) , wo er eine Professor für Islamwissenschaften inne hat und zudem Chairman of the Council on Middle East Studies (CMES) ist.

Dominic Scott Dominic Scott ist ein international führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der antiken Philosophie. Scott veröffentlichte einige der einflussreichsten und meistgelesenen Studien zu Kerntexten der antiken Philosophie. Insbesondere forschte er zu antiken Erkenntnistheorien, seine Monographie „Recollection and Experience“ gehört zu den Standardwerken dieses Fachgebiets. Neben einem differenzierten und komplexen Kommentar zu „Meno“, dem vielleicht am häufigsten unterrichteten Dialog Platos, veröffentlichte Scott auch zu anderen Figuren der antiken Philosophie zahlreiche Studien, vor allem zu Aristoteles, über den er in führenden Fachmagazinen wie den „Proceedings of the Aristotelian Society and Oxford Studies in Philosophy“ publizierte. Zusätzlich zu seinen akademischen Forschungen will Scott auch einem breiteren Publikum die Auseinandersetzung mit den Geisteswissenschaften und insbesondere der Philosophie ermöglichen. Zu diesem Zweck gründete er das „Forum für Philosophie in der Wirtschaft“ und arbeitet mit Institutionen wie dem UK Arts and Humanities Research Council zusammen. An der LMU wird Scott an zwei Buchveröffentlichungen zu Plato und Aristoteles arbeiten.

Dominic Scott studierte an der Universität Cambridge (Großbritannien), wo er auch promovierte. Anschließend war er an der Universität Cambridge als Dozent tätig. Seit 2007 hat Scott eine Professur für Philosophie an der University of Virginia (USA) inne. Informationen zur Kooperation von Humboldt-Stiftung und Carl Friedrich von Siemens Stiftung Informationen zum Humboldt-Forschungspreis Informationen zum Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis

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