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„Rankings sind für uns ein Ansporn“

25.11.2019

BWL ist das Richtige für jeden, der Unternehmen „erfolgreicher“ machen möchte: „Das kann aber auch ‚verantwortlicher‘, ‚nachhaltiger‘ oder sonst etwas bedeuten“, sagt BWL-Studiendekan Manfred Schwaiger. Im Interview erklärt er, was BWL-Absolventen am ...

Professor Schwaiger, welchen Stellenwert hat die Lehre für Sie persönlich? Die Ausbildung der Studierenden ist unsere vornehmste Pflicht. In anwendungsnahen Fächern wie BWL ist ein wichtiger Aspekt, dass wir relativ viele Leute mit attraktiven Einstiegsgehältern in den Markt hinein entwickeln. Deshalb glauben wir, dass die Lehre ein wichtiger Bestandteil unseres Leistungsportfolios ist.

Sie sind Studiendekan der BWL. Wie hoch ist die Qualität der Lehre in den Wirtschaftswissenschaften an der LMU? Ich denke, dass wir uns Mühe geben und pfiffige Ideen haben – dazu müsste man natürlich auch die Studierenden und den Arbeitsmarkt selbst befragen. Wir nutzen hierzu einschlägige Aussagen und Rankings. Beim Personaler-Ranking in der WirtschaftsWoche werden zum Beispiel HR-Verantwortliche dazu befragt, wo sie am liebsten Absolventen in BWL rekrutieren. Dass wir in den vergangenen Jahrzehnten immer auf Spitzenplätzen gelandet sind, sehen wir durchaus als positives Feedback.

Vor zwei Jahren wurde viel darüber diskutiert, das BWL-Studium in Deutschland sei zu theoretisch. Hat sich in dieser Hinsicht etwas getan oder musste sich überhaupt etwas tun? Wie sehen Sie das? Wir glauben nicht, dass es die Aufgabe der Universität ist und sein kann, Absolventen tatsächlich berufsfertig zu machen. Was wir gerne möchten, ist, sie berufsfähig zu machen. Sie sollen in der Lage sein, sich schnell und nachhaltig das Wissen über Alltagsroutinen anzueignen, das sie brauchen, um ihren Job sehr gut auszufüllen. Ich glaube, wir leisten darin gute Arbeit. Die analytischen Fähigkeiten, die Schlüsselkompetenzen – all das prägen wir nach unserem Verständnis bestmöglich aus.

Haben Sie ein Beispiel dafür? Wir haben ein paar Module eingeführt, die es den Studierenden erlauben, ihre „PS“ auf den Boden zu bringen und ihre Kompetenzen zu erweitern. Im Modul „Projektkurs“ arbeiten Master-Studierende zum Beispiel über einen Zeitraum von zehn Wochen nahezu in Vollzeit wie Unternehmensberater an einer realen unternehmerischen Fragestellung – überwiegend in Kooperation mit Unternehmen. Teilweise stellen ihnen die Firmen sogar einen Arbeitsplatz zur Verfügung. Sowohl Studenten als auch Unternehmen – und in der Konsequenz auch wir – sind sehr begeistert von diesem Format. Es wird auch als differenzierendes Merkmal im Wettbewerb wahrgenommen.

Profitiert ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der LMU vom starken Wirtschaftsstandort München? Ja, das kann man durchaus so sagen. Die BWL der LMU hat sich schon immer auf die Fahnen geschrieben, die Vorteile, die uns der Standort München mit seiner wirtschaftlichen Umgebung bietet, zu nutzen – München ist das Zuhause von mittlerweile sieben DAX 30-Headquarters. Dazu kommen die Beratungsfirmen, die Medienindustrie und eine wachsende Startup-Szene. Studierende, die an Gastvorträgen interessiert sind, können zum Beispiel in jedem Semester einen Vorstand und mindestens einmal im Monat hochkarätige Praxisreferenten sprechen hören. Und was Praktika betrifft: Der Sog, der von der Wirtschaft ausgeht, ist derart groß, dass hier in München kaum jemand unversorgt bleibt.

Für wen ist es die richtige Entscheidung, einen Master in den Wirtschaftswissenschaften draufzusatteln? Für jeden, der sich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert. Und wenn es um BWL geht: für jeden, der daran interessiert ist, Führungsaufgaben in Unternehmen zu übernehmen und dazu beizutragen, dass Unternehmen erfolgreicher werden. „Erfolgreicher“ – das kann auch „verantwortlicher“ oder „nachhaltiger“ oder sonst etwas bedeuten, z. B. „kundenorientierter“. Wer bestimmen möchte, welchen Weg Unternehmen in Zukunft einschlagen und so dazu beitragen will, dass es der Gesellschaft insgesamt gut geht, ist mit einem Masterstudium in BWL bestens versorgt.

Daneben ist das Masterstudium natürlich für diejenigen relevant, die sich für eine akademische Karriere in den Wirtschaftswissenschaften bzw. in BWL interessieren. Bei uns in München gibt es ein sogenanntes „Y-Modell“: Im ersten Jahr sind die Studieninhalte für alle Masterstudierenden ungefähr gleich. Dann können die, die stärkere akademische Ambitionen haben, in den Master of Business Research verzweigen, der zur Promotion führt. Der Master of Science ist dagegen stärker auf eine Karriere in der Praxis ausgerichtet.

Eine letzte, persönliche Frage noch: Beim UNICUM-Preis „Professor des Jahres“ im Bereich Wirtschaftswissenschaften sind Sie auf den dritten Platz gewählt worden. Freuen Sie sich denn darüber? Ja, auf der einen Seite freut man sich natürlich schon – das ist eine schöne Anerkennung für Aktivitäten, die man an den Tag gelegt hat. Aber man kann auch überlegen, was man machen müsste, um in diesem Ranking noch weiter nach vorne zu kommen (lacht). Insofern ist natürlich auch jedes Ranking ein Ansporn, in diese Richtung weiterzumachen.

Wer sich über ein Masterstudium in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften informieren möchte, kann die gemeinsame Mastermesse der großen Münchener Hochschulen LMU, TU und HM „master³münchen // Sozial- und Wirtschaftswissenschaften“ am 29. November 2019 besuchen.

Manfred Schwaiger is Full Professor of Business Administration, Head of the Institute of Market-Based Management (IMM), and Dean of Studies at the Munich School of Management, which is part of LMU Munich. He is the Academic Director of the MSc in Management – European Triple Degree, a multi-degree program offered by LMU in cooperation with the École de Management Lyon (France) and Lancaster University (UK). His main research interests cover the management of intangible assets (esp. reputation and trust), return on marketing, consumer behavior, corporate communications, and market & trend research.

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