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Als die Weltpolitik Theater machte

21.04.2016

In seinem ERC-Projekt untersucht Christopher Balme das Theater in den sogenannten Entwicklungsländern im globalen Machtpoker des Kalten Krieges.

Professor Christopher Balme ist Direktor des Instituts für Theaterwissenschaft an der LMU. Er forscht insbesondere über die globalen Bezüge des Theaters. So hat er das Projekt „Global Theater Histories“ geleitet, das in den vergangenen fünf Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde und sich transnationalen Netzwerken im Zeitraum 1860 bis 1960 widmete.

Sein neues ERC-Projekt gilt dem Aufbau des Theaters in den sogenannten Entwicklungsländern nach 1945 („Developing Theatre: Building Expert Networks for Theatre in Emerging Countries after 1945” lautet der Projekttitel). Das Ziel ist, die Rolle von Expertennetzwerken und internationalen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit beim Aufbau der Theaterlandschaft in ehemals kolonialisierten Ländern zu analysieren. „Dieser institutionsgeschichtliche Ansatz verdankt sich Anregungen aus der Zeitgeschichte und der transnationalen Geschichtsschreibung“, sagt Christopher Balme. Mit seinem ERC-Projekt will Balme der Historiografie des Theaters einen interdisziplinären Zugang eröffnen, der auch zu aktuellen Diskussionen zu Kulturpolitik und Nachhaltigkeit beitragen kann.

Christopher Balme wurde 1957 in Neuseeland geboren. Er promovierte an der Universität Otago in Neuseeland und habilitierte 1993 an der LMU. Seit 1985 lehrte und forschte er in Deutschland an den Universitäten in Würzburg, München und Mainz. Zuletzt stand er dem Fach Theaterwissenschaft an der Universität Amsterdam vor. Seit 2006 ist er Professor für Theaterwissenschaft an der LMU.

Mehr zur Forschung von Professor Christopher Balme : Die Welt – ein Theater (Magazin Einsichten 1/2014) Neuartige DFG-Förderung für Theaterwissenschaftler (vom 19.8.2009)

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