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Bilder vom Sternenstaub

16.10.2018

Blick auf die Unendlichkeit: Das Center for Advanced Studies zeigt Werke des Künstlers Ugo Dossi, die Themen des Astrophysik-Schwerpunkts reflektieren. Zugleich startet die Vortragsreihe „The Universe“.

„Stardust/Weltmodelle“ ist der Titel der Ausstellung des Künstlers Ugo Dossi, die in engem Austausch mit dem CAS-Schwerpunkt „Stardust“ entstanden ist. Schon lange interessiert sich Ugo Dossi für die Forschung des Astrophysikers Professor Andreas Burkert, LMU, der nicht nur „Stardust“ koordiniert, sondern auch Sprecher des gerade bewilligten Exzellenzclusters „Origins“ ist. Wissenschaft und Kunst sind „zwei ungleiche Zwillingsschwestern“, sagt Ugo Dossi. „Bildende Kunst und Naturwissenschaften erstellen gleichermaßen Modelle einer Welt, die in ihrer Komplexität einer direkten Wahrnehmung nicht zugänglich sind.“ Burkerts Computersimulationen und astronomische Bild-Composits bilden nicht nur eine der materialen Grundlagen für Dossis Arbeiten. Auch die Theorien über Genese und Entwicklung des Alls beschäftigen den Künstler, der sich von jeher mit der Frage der Modellierung von Unendlichkeit befasst. Die Ausstellung zeigt verschiedene Variationen allumfassender Weltmodelle; Dossis Werke variieren die Leitmotive „Helix“ und „Brücke“. Außerdem visualisieren sie Muster von Raum und Zeit im Schachspiel.

Die Kunst von Ugo Dossi kreist um die Kreativität des Unbewussten, um Sinnliches und Übersinnliches. Sie spielt mit archetypischen und kollektiven Bildern, mit automatischen Zeichnungen, mit mathematischen Modellen, mit paranormalen Phänomenen. Typisch für sein Werk ist sein Umgang mit Darstellungsformen des Grenzenlosen, die das Denken in die Wahrnehmung des hinter allem liegenden Unendlichen und Unfassbaren führen. Ugo Dossi greift dieses Thema in vielen Formen auf. Er hat es für seinen Beitrag zur Documenta 6 als mathematische Form der "relativen Freiheit" bearbeitet und für die Documenta 8 mit unterschwelligen Bildprojektionen in den Raum der unbewussten Vorstellungswelt versetzt.

Ugo Dossi studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Monumentalmaler Franz Nagel und an der Accademia di Brera in Mailand. Er lebt und arbeitet in München.

Die Ausstellung fügt sich ein in die zahlreichen Aktivitäten des CAS zum Thema Astrophysik – der Research Group „Recreating the Origin of Life“, die der Biophysiker Professor Dieter Braun im akademischen Jahr 2017/18 geleitet hat, dem Schwerpunkt „Stardust“ und der Vortragsreihe „The Universe: Scientific Exploration of Space“.

Die Ausstellung ist nach vorheriger Anmeldung ab 19. Oktober 2018 im Center for Advanced Studies der LMU zu sehen. Weitere Informationen auf der Webseite des CAS.

Zur Entstehung des ersten Lebens auf der Erde und die Rolle des Sternenstaubs lesen Sie hier ein Interview mit dem Astrophysiker Professor Andreas Burkert.

Ende November startet das CAS außerdem die Vortragsreihe „The Universe: Scientific Exploration of Space“. Sie beschäftigt sich mit den neuesten Erkenntnissen der modernen Astrophysik und deren Folgen für Weltbilder und Vorstellungen von der Stellung des Menschen im Universum.

Zum Auftakt am Mittwoch, 28. November 2018, um 18:30 Uhr spricht der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Gerd Graßhoff von der Humboldt-Universität zu Berlin über „die Geschichte der Empirie vom Kosmos. Kopernikus und die Modelle der Antike.“

Am Dienstag, den 4. Dezember um 18:30 Uhr referiert die Astrophysikerin Prof. Dr. Sara Seager vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, USA, über „Exoplanets and the Search for Habitable Worlds“.

Weitere Sprecherinnen und Sprecher sind der Physikochemiker Prof. Dr. Uwe Meierhenrich von der Université de Nice Sophia-Antipolis, Frankreich (17. Januar 2019) und Dr. Sibylle Anderl, Wissenschaftsredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (23. Januar 2019).

Alle Vorträge finden im Center for Advanced Studies der LMU, Seestraße 13, 80802 München, statt. Die Vorträge sind öffentlich, Anmeldung unter info@cas.lmu.de.

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