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Das handelnde Selbst

23.04.2017

Die DFG richtet ein neues interdisziplinäres Schwerpunktprogramm zum sogenannten minimalen Selbst ein.

Nach dem Konzept des „minimalen Selbst“ hat jeder Mensch ein unmittelbares Gefühl seiner selbst – unabhängig von seiner sprachlich fundierten (narrativen) Identität. Was zeichnet dieses unmittelbare, vorreflexive Selbstgefühl aus? Woher kommt unsere Körperwahrnehmung und unser Eindruck, dass wir Kontrolle über unsere Handlungen haben? Diese grundlegenden Fragen sind Thema des neuen DFG-Schwerpunktprogramms „Das handelnde Selbst“. Markus Paulus, Professor für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie der frühen Kindheit an der LMU, ist stellvertretender Sprecher des Programms, das mit dem Ziel startet, Ansätze verschiedener Disziplinen – darunter der Entwicklungspsychologie, Kognitionswissenschaften und künstlichen Intelligenz – zu bündeln, um in mehreren deutschlandweit verteilten Projekten die sensomotorischen Grundlagen des minimalen Selbst zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen sowohl Aufschluss über die Grundlagen des Selbsts geben als auch zur aktuellen Debatte um die Entwicklung künstlicher Intelligenz beitragen.

Die Koordination des Schwerpunktprogramms liegt bei dem Psychologieprofessor Bernard Hommel von der Universität Leiden in den Niederlanden. Professor Verena Hafner vom Institut für Informatik der Humboldt Universität Berlin ist ebenfalls stellvertretende Sprecherin.

Mit den Schwerpunktprogrammen will die DFG wissenschaftliche Grundlagen besonders aktueller oder sich gerade bildender Forschungsgebiete untersuchen. Bei den Programmen wird ein hoher Wert gelegt auf Interdisziplinarität und auf den Einsatz innovativer Methoden. Insgesamt fördert die DFG ab 2018 17 neue Schwerpunktprogramme mit insgesamt rund 100 Millionen Euro für eine Dauer von sechs Jahren.

Mehr zur Forschung von Markus Paulus : Neuer ERC Starting-Grant: „Unravelling the moral self“ (vom 17.3.2016) Ich und die anderen (In: Einsichten 1/2014)

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