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Digitale Sicherheit im Alltag erreichen

07.10.2025

Der Forschungsverbund ForDaySec skizziert Szenarien und Handlungsoptionen, um Cybersicherheit zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu machen.

Wenn es um digitale Sicherheit geht, fühlen sich viele Nutzende schlicht überfordert. Jedes neue vernetzte Gerät schafft potenzielle Angriffsflächen. Um auf die Dringlichkeit des Problems aufmerksam zu machen, hat die Europäische Union den Monat Oktober zum Monat für Cybersicherheit erklärt.

Das nehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des bayerischen Forschungsverbunds ForDaySec, an dem LMU-Professor Johannes Kinder beteiligt ist, zum Anlass für ein Whitepaper mit dem Titel „Cybersicherheit im Alltag“. Das Papier skizziert konkrete Szenarien, Forschungsperspektiven und Handlungsoptionen und unterstreicht, dass Cybersicherheit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Verantwortung für digitale Sicherheit dürfe nicht mehr auf Einzelne abgewälzt werden. Stattdessen sollte diese gesamtgesellschaftlich geteilt werden. Es gehe darum, Risiken zu minimieren und Unterstützung leicht zugänglich zu machen.

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„Wenn allein der Hersteller für Sicherheitsupdates verantwortlich ist, müssen gerade günstige Smart Devices im Zweifel sehr schnell aus dem Verkehr gezogen werden“, sagt Professor Johannes Kinder, Leiter des Lehrstuhls für Programmiersprachen und Künstliche Intelligenz an der LMU und Mitautor des Papiers. „Mit technischen Maßnahmen ließen sich Updates durchsetzen, die Sicherheitsbedingungen besser erfüllen als aktuell und so auch die Lebensdauer dieser Geräte verlängern.“

Aktuell sind viele Funktionen in Cloud-Diensten ausgelagert, häufig bei Anbietern außerhalb der EU. Mit der zunehmenden Integration von KI-Assistenten, etwa im Smart Home, schwindet auch die Kontrolle über persönliche Daten. Durch offene Standards und lokal betriebene KI-Systeme bliebe laut den Forschenden Kontrolle gewährleistet. Forschung und Hersteller sollten dafür gemeinsam Verantwortung tragen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen sich für eine gezielte Förderung der bayerischen Cybersecurity-Forschung aus. Bayern habe das Potenzial, im Bereich der digitalen Alltagssicherheit zu einer Modellregion in Europa zu werden. Der Freistaat vereine eine starke Industrie, exzellente Forschung und Innovationsmut – nach Ansicht der Forschenden ideale Voraussetzungen, um zu einer Modellregion für andere Bundesländer und Europa im Bereich der digitalen Alltagssicherheit zu werden.

Über den Forschungsverbund ForDaySec:

Der Bayerische Forschungsverbund „Sicherheit in der Alltagsdigitalisierung“ (ForDaySec) untersucht koordiniert von der Universität Passau neuartige technische Verfahren für die Cybersicherheit privater Haushalte, kleiner und mittlerer Unternehmen sowie der öffentlichen Verwaltung. Er bringt Forschung aus Informatik, Rechts- und Sozialwissenschaften zusammen, um Sicherheit systemisch zu denken. Dafür haben fünf bayerische Universitäten ihre Expertise interdisziplinär gebündelt. Gefördert wird der Verbund vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

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