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Förderung für innovative Krebstherapie

12.10.2017

Ein Gründerteam von LMU-Wissenschaftlern gewinnt einen der diesjährigen „m4-Awards“ des bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Wissenschaftler der LMU gehören zu den diesjährigen Gewinnern des m4 Awards, mit dem der Freistaat potenzielle Firmengründer aus dem akademischen Umfeld dabei unterstützt, ihre anwendungsorientierten Projekte zur Ausgründungsreife zu bringen. Professor Heinrich Leonhardt, Inhaber des Lehrstuhls für Human Biology and Bioimaging am Biozentrum der LMU, seine Mitarbeiter Dr. Jonas Helma-Smets und Dr. Dominik Schuhmacher sowie Professor Christian Hackenberger vom Leibniz Forschungsinstitut für MolekuIare Pharmakologie in Berlin (FMP) werden für ihr Projekt „Tubulis Therapeutics“ gefördert, in dem sie hochspezifische sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate entwickeln.

Zielgerichtet zum Tumor

Die klassische Krebsbehandlung mit Chemotherapie und/oder Bestrahlung bringt viele Nebenwirkungen mit sich, da die Mittel in der Regel unspezifisch den ganzen Körper beeinflussen. Die zielgerichtete Tumortherapie hingegen versucht, möglichst nur die Krebszellen abzutöten. Große Hoffnungsträger sind hier die Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), die aus drei Komponenten bestehen: dem Antikörper, der auf ein bestimmtes, möglichst nur auf der Tumorzelle vorkommendes Protein abzielt, einem Zellgift, das den Tumor angreifen soll sowie einer weiteren chemischen Substanz, dem „Linker“, der die beiden anderen Komponenten miteinander verbindet. Dieser Linker ist deshalb besonders wichtig, da er dafür sorgt, dass der Wirkstoff erst nach Bindung an die Tumorzelle freigesetzt wird. Das Forscherteam der LMU München und des FMP Berlin entwickelt über firmeneigene Technologien eine Art molekularen Kleber zur stabilen Anheftung der Toxine und somit zur Herstellung von wirksamen und gleichzeitig verträglichen ADC. Im Rahmen des m4 Awards soll ein erstes eigenes ADC zur Behandlung der Akuten Myeloischen Leukämie (AML) präklinisch getestet werden.

Der bayerische Vorgründungs-Wettbewerb m4 Award richtet sich an Wissenschaftlerteams an Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Bayern. Die Förderung soll ihnen helfen, exzellente Forschung in innovative Produkte und Technologien zu überführen. Die Förderung greift in der Vorgründungsphase und dient dazu, die Projekte zu validieren, reif für eine Ausgründung zu machen und so die Chancen auf eine Anschlussfinanzierung zu sichern. Der thematische Fokus liegt auf der medizinischen Biotechnologie. In den zweijährlichen Ausschreibungsrunden können sich die Wissenschaftlerteams um Projektfördermittel von bis zu 500.000 Euro für zwei Jahre bewerben. Die erfolgreichen Projekte erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine aktive Begleitung von BioM, der Koordinierungsstelle der bayerischen Biotechnologie-Aktivitäten, sowie durch die zuständigen Technologie-Transfer-Organisationen und weitere Experten.

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