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„Friends and Foes“: Ausstellung des Forschungsverbunds „PlantMicrobe“

30.10.2023

Mikrofotografien zeigen, wie Mikroben und Pflanzen interagieren – im Guten wie im Schlechten.

Pflanzen und Mikroorganismen gehen vielfältige Symbiosen ein. | © LMU, Jessica Folgmann, MPI für Biologie. Collage: LMU

Von Partnern bis zu Todfeinden – die Beziehung zwischen Mikroorganismen und Pflanzen ist facettenreich. Die Ausstellung „Friends and Foes“, die am 4. November im Botanischen Garten München-Nymphenburg startet, illustriert diese vielfältigen Interaktionen in Fotografien von Forschenden des Verbundes TRR356 „PlantMicrobe“.

Auf und in jeder Pflanze leben Millionen von Bakterien und Pilzen. Manche verbessern die Nährstoffversorgung und können vor Schädlingen schützen. Im Gegensatz dazu können pathogene Bakterien oder Pilze der Pflanze massiv schaden, die sich wiederum über natürliche Resistenzen und ein ausgeklügeltes Immunsystem schützt. Sowohl nützliche als auch schädliche Interaktionen wirken sich auf die Pflanzengesundheit und damit auch auf den Ertrag aus. Der Forschungsverbund „PlantMicrobe“ untersucht die molekularen Mechanismen, die Pflanzen-Mikroben-Lebensgemeinschaften bestimmen, sowie die genetische Diversität der Akteure. „Je besser wir diese Interaktionen und deren Wechselspiel verstehen, desto mehr Möglichkeiten werden wir haben, eine ausreichende und gesunde Ernährung für uns Menschen sicherzustellen“, sagt Dr. Dagmar Hann, Wissenschaftlerin am Biozentrum der LMU und Mitorganisatorin der Ausstellung. Sprecher des Verbunds ist Professor Martin Parniske, Leiter des Lehrstuhls für Genetik am Biozentrum.

In insgesamt 19 Fotografien ermöglichen Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des TRR356 einen mikroskopischen Blick auf biologische Prozesse, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Dazu gehören etwa zelluläre Veränderungen durch die Symbiose von Pflanzen und Bakterien oder Infektionsstrategien von Mikroorganismen. Diese Vorgänge werden mithilfe von Farbstoffen sichtbar gemacht und von Licht- und Lasermikroskopen im Großformat ins Bild gesetzt.

Weitere Informationen

Fotogalerie

  1. Stäbchenförmige Pseudomonas-Bakterien (pink) um eine Spaltöffnung auf dem Blatt einer Acker-Schmalwand
  2. Seitlich an der Soja-Wurzel haben sich durch Knöllchenbakterien infizierte Wurzelknöllchen gebildet
  3. Ein Wurzelstück des Gelben Hornklees wird durch einen arbuskulären Mykorrhiza-Pilz infiziert.

Sesam öffne dich: Stäbchenförmige Pseudomonas-Bakterien (pink) um eine Spaltöffnung auf dem Blatt einer Acker-Schmalwand, durch die sie ins Blattinnere eindringen.

© Dr. Sonja Kersten und Prof. Dr. Detlef Weigel, MPI für Biologie Tübingen

Knöllchen-Koala: Partnerschaft zwischen Sojabohne und Knöllchenbakterien. Seitlich an der Soja-Wurzel haben sich durch Knöllchenbakterien infizierte Wurzelknöllchen gebildet, in denen die Bakterien optimale Bedingungen vorfinden, um Stickstoff zu fixieren.

© Maximilian Lübben, M. Sc., Charlotte Seydel, M. Sc., unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Klingl, Biozentrum LMU

Kleine Bäumchen: Ein Wurzelstück des Japanischen Hornklees wird durch einen arbuskulären Mykorrhiza-Pilz (grün) infiziert. Zu sehen sind lang gezogene Hyphen und baumähnliche Strukturen, sogenannte Arbuskeln, die in die Zelle hineinragen.

© Dr. Priya Pimprikar, Biozentrum LMU

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