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Geschwister-Scholl-Preis für Andrej Kurkow

28.11.2022

Den renommierten Preis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Stadt München nimmt der ukrainische Autor in der Großen Aula der LMU entgegen.

Porträt von Andrej Kurkow

Der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow auf der Frankfurter Buchmesse im September 2022 | © Imago / Hannelore Förster

Tagebuch einer Invasion heißt das jüngste Werk des ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow. Darin zeichnet der Autor den Alltag der Menschen kurz vor und während des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nach. Die Preisjury bezeichnet Kurkows Buch zugleich als eindringliche Chronik wie als kritische Reflexion einer politischen und zivilisatorischen Katastrophe. Kurkow führe darin „die lange Unterdrückungsgeschichte der Ukraine vor Augen, die von Deportationen und Zwangsvertreibungen gekennzeichnet ist. Dennoch brachte sie eine nun bedrohte politische Tradition des Individualismus und der Liberalität hervor, die Freiheit höher bewertet als Sicherheit und ökonomische Stabilität“.

Der 61-jährige Kurkow zählt zu den bekanntesten Autoren in seiner Heimat und zu den beliebtesten ukrainischen Literaturschaffenden in Deutschland. Er schrieb zahlreiche Romane, Drehbücher und war auch als Reporter und Kameramann aktiv.

Der Geschwister-Scholl-Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern e.V. und der Landeshauptstadt München im Rahmen des Literaturfests München vergeben. Sinn und Ziel des Geschwister-Scholl-Preises ist es, jährlich ein Buch jüngeren Datums auszuzeichnen, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem verantwortlichen Gegenwartsbewusstsein wichtige Impulse zu geben. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

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