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IRP-Schellenberg-Preis für Magdalena Götz

05.10.2018

Im September ist Professor Magdalena Götz, Lehrstuhlinhaberin am Department für Physiologische Genomik am Biozentrum der LMU, mit dem Schellenberg-Preis der Internationalen Stiftung für Forschung in Paraplegie (IRP) ausgezeichnet worden.

Götz, die auch am Helmholtz Zentrum München forscht, teilt sich die Auszeichnung mit der Wissenschaftlerin Professor Claire Jacob der Universität Fribourg in der Schweiz. Insgesamt ist der Preis mit 100.000 Schweizer Franken dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Insbesondere Götz‘ entwicklungsbiologische Forschungsarbeiten zur Umprogrammierung von Gliazellen in Nervenzellen würdigt die IRP. Sie beschäftigt sich seit Langem mit den sogenannten Gliazellen im Gehirn, denen man früher lediglich eine Stütz- und Ernährungsfunktion zuschrieb. Magdalena Götz konnte jedoch zeigen, dass diese Gliazellen während der Entwicklung des Gehirns Stammzellen sind, aus denen sich alle möglichen unterschiedlichen Zellarten entwickeln – auch die Nervenzellen des Gehirns.

Erst kürzlich gelang Götz und ihrem Team ein Durchbruch bei der direkten neuronalen Reprogrammierung. Im Versuchsmodell konnten sie über 90 Prozent der behandelten Gliazellen in Nervenzellen umprogrammieren. Zudem konnten die Neurowissenschaftler um Götz im Versuchsmodell zeigen, dass transplantierte embryonale Nervenzellen zu gleichwertigen Mitgliedern eines bestehenden Nervennetzwerks heranwachsen und so die Aufgaben ihrer neuen Position vollständig übernehmen können. Langfristiges Ziel von Magdalena Götz sind neue Behandlungsoptionen für Patientinnen und Patienten, deren Krankheiten auf geschädigten Nervenzellen beruhen.

Für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten wurde Götz unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgesellschaft, dem Ernst Schering Pries oder dem Familie-Hansen-Preis. Im Jahr 2013 konnte sie überdies einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats einwerfen.

Mit dem IRP Schellenberg Forschungspreis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die durch wissenschaftliche Beiträge und Publikationen in renommierten Fachzeitschriften das Verständnis für Entwicklungs-, Läsions- und Regenerationsprozesse des Rückenmarks gefördert haben. Der Preis wurde 2003 ins Leben gerufen und erinnert an den 2001 verstorbenen Ulrich Schellenberg, Gründer der Züricher IFP Stiftung und Mitbegründer der IRP Stiftung in Genf.

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