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„KI Lectures“: Die Intelligenz lernender Maschinen

17.02.2022

Zum Abschluss der KI Lectures gab der Informatiker Thomas Seidl Einblick in die Herausforderungen des Machine Learning – und zeigte, wie Rechner kreativ werden.

Logo der KI Lectures

Wie schlau kann KI werden? Zum Abschluss der virtuellen KI Lectures war diese Frage ein zentraler Punkt des Vortrags von Prof. Thomas Seidl, LMU-Informatiker und einer der drei Direktoren des Munich Center for Machine Learning (MCML). In seinem Vortrag beleuchtete er verschiedene Aufgaben des maschinellen Lernens und zeigte auf, wie Rechner Erfahrungen sammeln, systematisieren und daraus Regeln ableiten. „Aus einem besseren Verständnis für Zusammenhänge können wir auch bessere Prognosen und bessere Handlungen ermöglichen“, so Seidl.

Bereits jetzt wird maschinelles Lernen in zahlreichen Bereichen eingesetzt und hat viel erreicht, etwa bei der Bild- und Spracherkennung. In Bezug auf die Intelligenz oder „Schlauheit“ von KI warf Seidl die Frage auf, was damit eigentlich gemeint sei. Eine Fähigkeit, die oft mit Intelligenz in Verbindung gebracht werde, sei Kreativität. Entgegen mancher Aussagen könne ein Computer durchaus kreative Leistungen erbringen, wie Seidl etwa am Beispiel des Spiels Alpha Go ausführte. „Wichtig für Kreativität ist der Spieltrieb, und wenn ich den in einen Computer einbringe, entsteht auch etwas Kreatives“, sagt Seidl. Entscheidend sei, dass man sich vorher überlege, was man haben wolle. Ethik etwa könne man nicht im Nachgang einbauen. „Grundsätzliche Dinge wie privacy by design oder ethics by design müssen bei der Gestaltung von Netzwerken mitgedacht werden.“ Zudem hängt die Qualität von Ergebnissen auch von der Qualität und Verfügbarkeit von Trainingsdaten ab. Aber selbst, wenn es nur wenige oder keine annotierten Trainingsdaten gebe, müsse man nicht die Segel streichen, sondern die Maschine könne mit Techniken wie etwa „few labels learning“ die Daten bestmöglich nutzen und Muster erkennen. „KI kann jetzt schon sehr viel, und die Grenzen sind noch nicht abzusehen“, ist Seidl überzeugt. Wichtig sei, sich damit auseinanderzusetzen, was mit KI erreicht werden soll und wie ihre Nutzung gestaltet werden kann.

Der gesamte Vortrag ist auf dem YouTube-Kanal der LMU zu finden.

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