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Klimawandel: CO2-Emissionen aus der Landnutzung genauer bewerten

16.12.2022

LMU-Geografen analysieren Diskrepanzen bei Daten zu landnutzungsbedingten CO2-Emissionen und ermöglichen genauere Bewertungen von Klimaschutzmaßnahmen.

Die genaue und konsistente Bestimmung der Treibhausgasemissionen ist für die Eindämmung des Klimawandels unerlässlich. Allerdings weichen aufgrund unterschiedlicher Methoden und Definitionen die aus globalen Modellen berechneten landnutzungsbedingten CO2-Flüsse von den Angaben in den Länderberichten an die UNO ab. So kombinieren die Länder in ihren Berichten häufig natürliche und indirekte, vom Menschen verursachte CO2-Flüsse auf bewirtschafteten Flächen.

Dies führt zu einer teilweisen Doppelzählung der natürlichen CO2-Aufnahme durch Boden und Vegetation, wodurch das verbleibende Kohlenstoffbudget zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C oder 2°C überschätzt wird.

Ein Team um die LMU-Geografen Clemens Schwingshackl und Julia Pongratz hat nun die verschiedenen Berechnungsmethoden auf Länderebene miteinander in Einklang gebracht und mögliche Gründe für verbleibende Unterschiede ermittelt. Die Analyse der Forschenden ermöglicht eine genauere Bewertung der Länderziele zur Reduktion der CO2-Emissionen durch Landnutzung und unterstützt dadurch eine faire Verteilung der Klimaschutzziele.

Clemens Schwingshackl, Wolfgang Obermeier, Selma Bultan, Giacomo Grassi, Josep G. Canadell, Pierre Friedlingstein, Thomas Gasser, Richard A. Houghton, Werner A. Kurz, Stephen Sitch, Julia Pongratz: Separating natural and land-use CO2 fluxes at country-level to reconcile land-based mitigation estimates. One Earth 2022

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