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Science Talks: Wissenschaft und Glaube

14.12.2022

In der vierten Ausgabe der Science Talks geht es unter dem Titel „Zwischen Ambiguität und Eindeutigkeit“ um das Verhältnis von Wissenschaft und Glaube.

Gerade in besonders krisenhaft empfundenen Zeiten suchen viele Menschen nach Sicherheit und Sinn. Auf unterschiedliche Weise können sowohl die Wissenschaften als auch der Glaube Orientierung geben. Aber stehen die Antworten aus den beiden Bereichen notwendig in einem Widerspruch, wie religiöser Fundamentalismus und Esoterik nahelegen? Oder entlasten sich wissenschaftliche und weltanschauliche Perspektive gegenseitig und können in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft auf neue Weise Kommunikation ermöglichen und vielleicht sogar friedenstiftend wirken? Immerhin ist beiden gemeinsam, dass das Spannungsfeld zwischen Ambiguität und Eindeutigkeit sie in der Beurteilung vieler Fragen prägt.

Podiumsdiskussion

"Wissenschaft und Glaube: Zwischen Ambiguität und Eindeutigkeit"

Dienstag, 20. Dezember 2022

19.00 – 20.30 Uhr

in der Großen Aula im Hauptgebäude der LMU und als Livestream

Für die Veranstaltung in Präsenz ist keine Anmeldung erforderlich.

Anmeldung für den Livestream

Weitere Informationen zu den Science Talks

Kontakt: ringvorlesung@lmu.de

Die „Science Talks“ finden in deutscher Sprache statt. Eine Aufzeichnung mit englischen Untertiteln wird eine Woche nach Veranstaltungstermin auf YouTube veröffentlicht.

Es diskutieren

Prof. Winfried Haunerland

Prof. Winfried Haunerland | © privat

Professor Winfried Haunerland

„Wenn mit Wissenschaft vor allem die Naturwissenschaften gemeint sind, liegen die Antworten von Wissenschaft und religiös-weltanschaulicher Überzeugung auf unterschiedlichen Ebenen, können aber durchaus einander kritisch ergänzen. Viele Geisteswissenschaften haben bewusst oder unbewusst Voraussetzungen, die auch religiös-weltanschaulich geprägt sein können. Die Theologie als Wissenschaft gibt Rechenschaft von ihrer Voraussetzung – dem Glauben - und fragt zugleich nach dessen innerer Stimmigkeit und Vernünftigkeit. Der christliche Glaube ist für eine solche wissenschaftliche Durchdringung offen, ohne dass damit seine Wahrheit bewiesen werden kann."

Professor Winfried Haunerland war Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München und Direktor des Herzoglichen Georgianums, dem weltweit zweitältesten katholischen Priesterseminar.

Prof. Thomas Bauer

Prof. Thomas Bauer | © Natalie Kraneiß

Professor Thomas Bauer

„Der Christ, den die Ergebnisse der Wissenschaft beunruhigen“, schrieb der kolumbianische Philosoph Gómez Dávila, „weiß weder, was das Christentum noch was die Wissenschaft ist“. Beide, Wissenschaft und Glaube, suchen nach existenziellen Wahrheiten, wenn auch in anderen Bereichen und mit anderen Mitteln. Beide bleiben aber unabgeschlossen. Weder wird die Wissenschaft vollkommenes Wissen über die Welt erlangen, noch wird der Glaube mit letzter Sicherheit den Sinn des Daseins erkennen. Beide müssen sich mit der unabwendbaren Ambiguität des menschlichen Lebens auseinandersetzen, und hierin sind sie Geschwister, keine Konkurrenten.“

Thomas Bauer ist Professor für Islamwissenschaft und Arabistik sowie Geschäftsführender Direktor des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

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