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SFB Chromatindynamik wird verlängert

25.05.2017

Wie beeinflusst die Verpackung der DNA im Zellkern die Genaktivität? Dieser Frage geht der Sonderforschungsbereich Chromatindynamik nach, der von der DFG weitere vier Jahre gefördert wird.

Das fadenförmige Erbmolekül DNA liegt im Zellkern als DNA-Protein-Komplex vor, der als Chromatin bezeichnet wird. Die Struktur des Chromatins reguliert den Zugang zu den Genen und damit die Genaktivität, deshalb beeinflusst Chromatin alle Lebensvorgänge. Um auf Stoffwechselsignale, veränderte Umweltbedingungen oder Entwicklungsprozesse zu reagieren, wird die Chromatinstruktur immer wieder dynamisch modifiziert. Welche Mechanismen diese Dynamik steuern, wird im Rahmen des SFB 1064 „Chromatindynamik“ erforscht, der nun von der DFG für weitere vier Jahre gefördert wird. Sprecher des SFB ist Professor Peter Becker vom Biomedizinischen Centrum der LMU. Ziel der Forscher ist es, das Chromatin und seine Funktionen von der Molekülebene bis hin zur Organisation von Chromosomen in der physiologischen Umgebung der Zellkerne zu entschlüsseln. Um dieses komplexe System zu verstehen, ist ein intensiver interdisziplinärer Austausch wichtig, der eine besondere Stärke des SFB ist und in der neuen Förderperiode noch weiter ausgebaut wird. Insgesamt arbeiten nun 20 Gruppen im SFB zusammen, von denen ein Drittel neu dazu gekommen ist. Neben der LMU als Sprecheruniversität sind das Helmholtz Zentrum München sowie das Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried beteiligt.

Weitere InformationenAuf der molekularen StreckbankPackende MechanismenFlexible HülleWie verpackte Gene gesteuert werden

Neuer SFB/TRR mit LMU-Beteiligung

Die LMU ist zudem beteiligt am neuen Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB/TRR) 205 „The Adrenal: Central Relay in Health and Disease“, der an der Technischen Universität Dresden angesiedelt ist. Stellvertretender Sprecher des neuen SFB/TRR ist der LMU-Mediziner Professor Martin Reincke. Ziel des neuen SFB/TRR ist es, die Mechanismen von normaler und gestörter Nebennierenfunktion besser zu verstehen. Die Nebennieren ist das zentrale Organ der Stressantwort und moduliert bei akuten und chronischen Stresszuständen die Verarbeitung körpereigener Signale des Stoffwechsels, des Herz-Kreislauf-Systems, des Immunsystems und des Nervensystems. Diese modulierende Wirkung erfolgt durch die bedarfsadaptierte Sekretion von Steroidhormonen und Katecholaminen. Eine Störung der Nebennierenfunktion durch Unter- oder Überproduktion der Hormone führt zur Beeinträchtigung der Körperhomeostase mit lebensbedrohlichen Konsequenzen. Um diese komplexen Interaktionen zu verstehen und neue Therapiestrategien zu entwickeln, arbeiten in dem neuen SFB/TRR zahlreiche Experten interdisziplinär zusammen. Neben der Technischen Universität Dresden und der LMU sind auch die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die Max-Planck-Institute für Psychiatrie und Molekulare Zellbiologie und Genetik, sowie die Helmholtz Zentren München und Dresden-Rossendorf beteiligt.

Eine weitere Förderperiode

Die LMU ist außerdem am SFB 824 “Imaging for Selection, Monitoring and Individualization of Cancer Therapies” beteiligt, der an der TUM angesiedelt ist, und ebenfalls fortgesetzt wird. Ziel des SFB ist es, Methoden zur bildlichen Darstellung der Tumorbiologie zu entwickeln, um die Therapie von Krebserkrankungen individuell an die Patienten anzupassen und zu überwachen.

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